Eines der beiden Rostgänse-Paare, die seit Wochen in Harthausen unterwegs, posierten am Maifeiertag auf dem Dachfirst eines Hauses unweit des Kirchturmes. Foto: Gauggel Foto: Schwarzwälder Bote

Einwanderer: Streit um Brutplätze

Winterlingen-Harthausen (gau). Seltenes Schauspiel in Harthausen: Seit einigen Wochen wurden Rostgänse mehrfach im Flug beobachtet und auch auf Dächern mitten im Ort gesichtet: zwei Paare der Wassertiere, die eigentlich in Zentralasien zu Hause sind und zu den Halbgänsen zählen, was bedeutet, dass sie Verhaltensweisen sowohl von Gänsen als auch von Enten zeigen.

Die in Deutschland vorkommenden Exemplare sind, wie ein Experte meint, wohl Gefangenschaftsflüchtlinge oder deren Nachkommen, die aus Vogelparks oder Zoologischen Gärten entwichen sind.

Rostgänse haben eine leuchtend rostrote Färbung, wobei der Kopf deutlich heller erscheint. Die Männchen tragen in der Brutzeit einen schwarzen Halsring.

Rostgänse sind von Natur aus Höhlenbrüter und es ist bekannt, dass sie auch zunehmend Turmfalken- oder Eulenkästen belegen. Das könnte auch der Grund sein, dass sie derzeit immer wieder in Harthausen auftauchen, wo Vogelfreunde in den vergangenen Jahren mehrere Nistkästen für Turmfalken und Schleiereulen aufgehängt hatten. Auseinandersetzungen mit Turmfalken an einem Nistkasten haben sich die gefiederten Migranten ebenfalls schon geliefert.

Offenbar sind diese an Scheunengiebeln angebrachten Niststätten begehrte Brutplätze.