Anbauten: Zustimmung im Nachhinein

Winterlingen (are). Ein Bauvorhaben im Außenbereich hat die Gemüter in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats erhitzt: Zwei Querbauten an einer landwirtschaftlichen Halle mit Stall sollten nachträglich genehmigt werden. Eingereicht wurde das Gesuch erst nach Fertigstellung der Anbauten, was einige Gemeinderäte verärgerte.

Rainer Pfersich: "Diese Eier sind gelegt, gekauft, gefärbt und gegessen"

Zu genehmigen war jedoch ohnehin nichts mehr. "Diese Eier sind gelegt, gekauft, gefärbt und gegessen – die Querbauten sind fertig, schon ein halbes Jahr bestimmt", ärgerte sich Rainer Pfersich: "Wir haben diesem Bürger schon einmal ein Bauvorhaben nachgenehmigt. Ich finde das ärgerlich! Die ›Privilegierten‹ können tun und lassen, was sie wollen." Bürgermeister Michael Maier stimmte Pfersich zu, erklärte aber, es sei nicht zu ändern: "Wir können das gerne weitergeben, aber das wird an der Genehmigung nichts ändern. Wir können das Einvernehmen nicht versagen, da es ein privilegiertes Vorhaben ist."

Ähnlich reagierte Roland Heck: "Ich verstehe den Kollegen Pfersich vollkommen, aber es ist müßig. Wir können einfach nichts machen."

Husten wolle man aber doch deutlich, entschied der Gemeinderat. Neun Räte votierten für die Erteilung des Einvernehmens, drei enthielten sich, die übrigen stimmten dagegen. Damit wurde der Beschluss mehrheitlich gefasst. "Wir möchten das aber mit dem Satz versehen, dass das Vorgehen uns nicht gefallen hat", betonte Maier.