Hat die Imkerei für sich entdeckt: Georg Miller in der Imkertracht bei seinen Bienenstöcken Foto: Gauggel Foto: Schwarzwälder Bote

Imker: Georg Miller hat ein neues Hobby

Winterlingen-Harthausen. In Harthausen hat sich seit einigen Jahren eine jüngere Imkerszene gebildet, die ihrem Hobby mit Begeisterung nachgeht. Derzeit gibt es sechs Imker im Ort.

Relativ neu dabei ist Georg Miller, der durch Heirat ein Harthausener geworden ist und vor zwei Jahren, da er krankheitsbedingt nicht mehr als Schreinermeister arbeiten konnte, in den vorgezogenen Ruhestand wechselte. Das war, wie er sagt, ein "gewaltiger Umbruch". Seit 15 Jahren ist er Mitglied im Harthauser Ortschaftsrat sowie seit Jahrzehnten Flügelhornmusikant der Blaskapelle.

Er hat die letzten Arbeiten vor Beginn der kühleren Jahreszeit vorgenommen. Die Sommersaison und damit auch die Honiggewinnung, so erklärt er, seien jetzt im September beendet, und mit rund 25 Kilogramm Honig je Volk ist er mit seinem ersten Bienensommer sehr zufrieden.

Miller ist jetzt damit beschäftigt, den rund 40 000 Arbeiterinnen und ihrer Königin die Nahrungsgrundlage für den Winter zu liefern. Denn eigentlich ist der entnommene Honig der Wintervorrat eines Volkes, und so müsse der Imker jetzt die Ersatznahrung in die Stöcke bringen.

Dazu hat er große Eimer mit Zuckerwasser mitgebracht, von denen jeweils einer für ein Volk ausreicht, um das Überleben des Volkes im Winter zu sichern. Er gibt zu, dass er auch schon gestochen worden ist, aber das gehöre zum Geschäft. Um das zu vermeiden, trägt er jetzt den schützenden, weißen Imkerschleier. Als Neuling in diesem Metier spricht er mit Begeisterung darüber, wie spannend und abwechslungsreich die Beschäftigung mit Bienen sei und dass man jeden Tag etwas dazulerne. "Kein Imker weiß alles", sagt er, und so sei es selbstverständlich, dass die Imker im Ort in Kontakt stehen, sich aushelfen und vor allem ihre Erfahrungen austauschen.

Miller hat mit nur drei Völkern angefangen, und das ist nach seiner Meinung absolut ideal, damit man langsam ohne Stress mit dem interessanten Leben eines Bienenvolkes und den notwendigen Imkerarbeiten vertraut werde.

Seine Bienenkästen sind auch im Innern mit den hölzernen Wabenrahmen höchst interessante "Bauwerke", alles selbst gezimmert.

Damit die Parasiten sich nicht massenhaft vermehren

Ein großes Problem aller Imker ist die Varroamilbe, die alle Bienenvölker weltweit bedroht. Miller setzt auf die Behandlung der Brut mit Ameisensäure und im Winter auf eine Kur mit Oxalsäure. So verhindert er eine Massenvermehrung dieser Parasiten in seinen Völkern.

Im Wohnhaus – etwa 1,5 Kilometer entfernt – hat er sich im Keller eine kleine Imkerstube eingerichtet, in der die Honigschleuder sowie weitere Utensilien des Imkers gelagert und die gefüllten Honiggläser aufbewahrt werden. Seine Familie und eine große Verwandtschaft sind dankbare Kunden für seinen hochwertigen Albhonig aus Harthausen.