In seinem Gewächshaus sorgen die Hühner von Dietmar Abt für wachsenden Erfolg. Fotos: Göttling Foto: Schwarzwälder Bote

Gartenbau: Hühnermist beschert Dietmar Abt riesige Cocktailtomaten in seinem Gewächshaus

Nicht nur der Regen der vergangenen zwei Wochen hat Hobbygärtner Dietmar Abt in Harthausen eine reiche Ernte beschert – er hat ein ideales Düngemittel für sich entdeckt.

Winterlingen-Harthausen. Den Beruf seiner Eltern hat Dietmar Abt, der in Harthausen aufgewachsen ist, zu seinem Hobby gemacht: Wo früher der Bauernhof seiner Eltern war, steht heute das Wohnhaus seiner Familie. Weil es für seine Mutter nach dem Tod des Vaters nicht zu schaffen war, den Bauernhof alleine zu betreiben, gab sie die Landwirtschaft auf – um den Garten und die Tiere kümmert sich ihr Sohn jedoch mit großer Hingabe: Nach Feierabend kann es für ihn gar nicht schnell genug in den Garten gehen.

Für Abt ist der Anbau von Gemüse im eigenen Garten und die Mast von Tieren der ideale Ausgleich zum Alltag. Einen kleinen Bauernhof mit großräumig eingezäuntem Areal für Legehennen hat sich der fünffache Familienvater erhalten und 2008 von seiner Mutter übernommen. Im vergangenen Winter brachte er zum ersten Mal Masthähnchen ins Gewächshaus. Aktuell scharrt bereits die zweite Generation dort, und in etwa acht Wochen werden die Hühner schlachtreif sein.

Seit kurzem kann Abt täglich neu einen unerwarteten Begleiteffekt durch die Hähnchen-Aufzucht beobachten: Die Partytomaten, die der Hobbygärtner besonders mag und die er nicht nur im Gewächshaus, sondern auch direkt neben seinem Haus anbaut, sind viel größer als gewohnt: "Das Zeug ist dieses Jahr regelrecht explodiert", sagt er lachend. Erklären kann er sich das nur mit dem Dünge-Effekt durch den Kot der Tiere aus dem vergangenen Jahr. Sorgen die Legehühner also für den idealen Dünger, um "XXL-Partytomaten" ernten zu können? Abt ist sich dessen ganz sicher und wäre auf diesen Geheimtipp nicht gekommen: "Ich war mehr als nur überrascht darüber."

Die Party- und Cocktailtomaten, die jeder zumindest aus dem Supermarkt kennt, seien noch nie auch nur ansatzweise so groß gewachsen. Dabei steht die Erntezeit für sie erst noch bevor.

Anders sieht es bei den Zucchini-Pflanzen und Gurken aus: Davon hat Abt schon reichlich abgeerntet. "Besonders wachsen in diesem Jahr die Gurken, Kürbisse, Zucchini und Salate. Und die Zwiebeln hören gar nicht auf mit dem Wachsen."

Auch Buschbohnen, Kohlrabi, Kartoffeln, Erdbeeren, Schnittlauch, Petersilie und verschiedene essbare Blumen hat Dietmar Abt in seinem Repertoire. Durch den Regen in diesem Sommer sei so viel gewachsen, dass Abt in diesen Tagen Nachbarn und Freunde, unter anderem seine Glaubensbrüder im Christlichen Verein Junger Menschen (CVJM), mit Gurken und Zucchini versorgen kann. Zu privaten Feiern bringt er körbeweise Gemüse mit.

Im CVJM ist Abt seit vielen Jahren als ehrenamtlicher Vorsitzender aktiv, wenn er mal nicht im Garten werkelt. Beruflich tätig ist er unter anderem für das Haus Nazareth. Verwechselt wird Dietmar Abt mitunter mit seinem exakt identischen Namensvetter, der den Gemeinderat verstärkt.

Zuhause im Garten herrscht Arbeitsteilung: "Meine Frau sorgt für die Blumen und ich bin fürs Essen zuständig", erklärt er. Ihm macht es nichts aus, die süßen Hühnchen am Ende zu schlachten: "Ich bin damit aufgewachsen und habe früher sogar wilde Puten gezüchtet." Gefüttert werden die Tiere mit bestem Getreideschrot von Harthäuser Äckern, und Abt betont: "Garantiert 100 Prozent Bio!"