Das Betreuungsangebot der Grundschule wird verstärkt angenommen. Grund dafür könnte die Preissenkung sein. Foto: Archiv

Eltern nehmen Ganztagsangebote  mehr an. Mittagstisch sei oft nicht "kindgerecht".

Mehr Eltern nutzen die Randzeitenbetreuung: Die Verlässliche Grundschule und Erweiterte Verlässliche Grundschule werden nach der Preissenkung wieder stärker in Anspruch genommen. Das war bei der jüngsten Sitzung des Gemeinderats zu erfahren.

Winterlingen. Mit der Einführung der Ganztagsschule in offener Angebotsform an der Grundschule Winterlingen wurde zum vergangenen Schuljahr das Betreuungskonzept angepasst. Die Verlässliche Grundschule (VGS) und die Erweiterte Verlässliche Grundschule (EVGS) decken dabei die Randzeiten und den Mensabetrieb ab. Als Teil der Gemeinwesenorientierten Jugendhilfe obliegen diese Angebote pädagogischem Fachpersonal des Hauses Nazareth.

Carolin Praster informierte den Gemeinderat in der zurückliegenden Sitzung über ihre Arbeit. Rektor Matthias Gayer gab der Gemeinde Winterlingen gegenüber eine kurze, schriftliche Stellungnahme ab. In dieser heißt es: "Die Arbeit mit dem Haus Nazareth läuft außerordentlich gut, wir sind sehr zufrieden mit der Organisation des Mensabetriebes und der VGS/EVGS: Betreuung der Kinder, Essensausgabe und Aufsicht."

Gute Vorzeichen also für den Bericht von Carolin Praster, die diese Tätigkeit seit September 2017 maßgeblich verantwortet. Mit ihr sind drei Praktikanten im Freiwilligen Sozialen Jahr für die Grundschule zuständig. Sie organisieren die EVGS, die VGS und den Mittagessenbetrieb in der Mensa.

In der EVGS hat sich zum neuen Schuljahr nicht viel verändert. Die Betreuungszeiten sind gleich geblieben: Montags sind die Kinder durchgängig von 11.50 Uhr bis 16.30 Uhr anwesend. Von Dienstag bis Donnerstag besuchen die Schüler bis 15.45 Uhr den Nachmittagsunterricht oder AGs. Am Freitag deckt die EVGS die Zeit zwischen 11.50 Uhr und 13 Uhr ab. Vor Schulbeginn betreut die EVGS aktuell zwölf Kinder zwischen 7 und 7.30 Uhr.

Positive Rückmeldungen kamen von den Eltern bezüglich der Kosten: Der Preis hat sich von 149 Euro auf 110 Euro reduziert. Nehmen Geschwister das Angebot in Anspruch, wird der Preis auf die Hälfte gesenkt.

Anmeldezahlen zur Verlässlichen Grundschule steigen

Auch in der VGS gibt es nicht viele Neuerungen. Die Anmeldezahlen sind im Vergleich zum vergangenen Schuljahr wieder gestiegen. Praster führt den Zuwachs von sieben auf elf Kinder darauf zurück, dass Eltern nach der Preisreduzierung von 59,55 Euro auf 35 Euro wieder eher interessiert sind.

Die Anzahl der Kinder im Ganztagesbetrieb ist zum neuen Schuljahr 2018/2019 gestiegen. Außerdem nehmen nun – anders als im Vorjahr – auch Kinder der VGS am Mittagessen teil. Statt mit 53 Grundschülern haben es Praster und die Mitarbeiter nun mit 64 Kindern zu tun. Zu beobachten sei allerdings, dass immer mehr Schüler ihr eigenes Mittagessen von Zuhause mitbrächten, merkte Praster an. In den anderthalb Jahren seit dem Einführen des neuen Konzepts und der Mensaeröffnung beschwerten sich häufiger Eltern bezüglich des Mittagessens. Ab September 2018 hätten die Beschwerden noch einmal zugenommen, so Praster: "Die Eltern klagen darüber, dass das Essen nicht kindgerecht sei und auch nicht einer ausgewogenen Ernährung entspreche."

Es kämen meist dann Beschwerden, wenn es am Mittwoch ein süßes Essen wie Grießbrei gebe. "Es ist aber nun mal so, dass die Auswahl von der KBF, die auch andere Einrichtungen versorgt, als Alternative manchmal Gerichte vorsieht, welche die Kinder ganz bestimmt nicht essen." Es mache keinen Sinn, so etwas für die Grundschulmensa zu bestellen. Allerdings, so Praster, sei der Wochenplan mit den jeweiligen Mahlzeiten im Voraus bekannt.

"Wenn Eltern wissen, dass ihr Kind ein Gericht nicht mag oder nicht essen soll, können sie für diesen Tag das Essen mitgeben. Bis 8.30 Uhr ist es möglich, das Mittagessen des Kindes abzubestellen. Die Mahlzeit muss dann auch nicht bezahlt werden", erklärte die pädagogische Fachkraft. Bürgermeister Michael Maier ergänzte, er habe "wenig Verständnis dafür", wenn Eltern unter diesen Umständen Anlass für Klagen sähen.

In einem anderen Punkt wurden Unzufriedenheiten beseitigt: Im Dezember 2018 wurden Schallschutzelemente in der Mensa sowie in den Aufenthaltsräumen angebracht. "Das hilft sehr", bestätigte Praster. Der Lärmpegel sei deutlich gesunken. Außerdem wurde das Inventar durch neue Spielmöglichkeiten erweitert.