Werner Dengler und der Effringer Gesangverein verabschiedeten Chorleiterin Mirjam Scheider (mit Geschenk). Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Gesangverein: Eintracht Effringen verabschiedet sich nach sieben Jahren von Chorleiterin Mirjam Scheider

Sie war die erste Frau überhaupt, die bei der Eintracht Effringen die Chorleitung inne hatte. Jetzt hört Mirjam Scheider auf und wurde von 47 Sängern gebührend verabschiedet. Bewerbungen auf die Nachfolge liegen aber bereits vor.

Wildberg-Effringen. Im Sängerheim des Gesangvereins "Eintracht" Effringen floss am Samstag die eine oder andere Träne. Denn die 47 Sängerinnen und Sänger verabschiedeten sich nach sieben Jahren von ihrer Chorleiterin Mirjam Scheider.

Ausschlaggebend für ihren Abschied war nicht nur die Distanz von 123 Kilometern zwischen ihrem Wohnort Gaildorf und dem Wildberger Stadtteil – sondern ebenso der Umstand, dass Mirjam Scheider in Gaildorf jüngst das Amt der Bezirkskantorin angetreten hat.

Erste Chorleiterin in der 147-jährigen Vereinsgeschichte

Gleichwohl fiel die Verabschiedung der ersten Chorleiterin in der 147-jährigen Vereinsgeschichte nach sieben gemeinsamen Jahren etwas wehmütig aus. "Wir waren noch nie so nahe mit einem Chorleiter, und das hat gezeigt, dass alles gepasst hat", erklärte Sängerchef Werner Dengler.

Gleichzeitig erinnerte der Vorsitzende daran, wie Mirjam Scheider 2011 eher durch Zufall bei einem Probenwochenende zum Effringer Gesangverein gefunden hatte. "Wir waren gleich begeistert und ihre Verpflichtung war ein Glücksgriff", betonte der Vorsitzende.

Mit dem Format "Effringen goes Pop" wurden neue Wege beschritten, was gleich beim Debüt mit einem proppenvollen Schulhof belohnt wurde. Doch auch mit dem sehr anspruchsvollen Konzert "Vivaldi in der Kirche" landete der Chor einen Riesenerfolg. Als tolle Erfahrung bezeichnete Werner Dengler zudem das Kindermusical unter der Regie von Mirjam Scheider oder die gemeinsame Chorreise nach Bremen.

"Sie hat eine Art, Menschen zu begeistern", erinnerte er an die vielen "tollen und lustigen Proben". Gleichzeitig unterstrich der Vorsitzende, dass es Mirjam Scheider in den vergangenen Jahren gelungen ist, den Chor für neue Sängerinnen und Sänger zu öffnen. In den letzten Jahren sorgte die Chorleiterin sogar für einen Sängerzuwachs – und so muss man in Effringen im Gegensatz zu anderen Chören in der Region noch nicht um die Singfähigkeit bangen.

In Versform verabschiedete sich der Effringer Ortsvorsteher Uwe Traub von der allseits beliebten Chorleiterin. "Der Chor ist stolz auf sie", unterstrich Uwe Traub, und dankte ihr für das Engagement in den letzten Jahren, "das dem Gesangverein sehr gut getan hat".

Derzeit ist der Effringer Gesangverein noch auf der Suche nach einem neuen Chorleiter. "Wir haben Bewerbungen und hoffen, dass wir den richtigen Kandidaten finden", machte Werner Dengler am Rande der Verabschiedung deutlich, dass man auch bei der Nachfolgersuche anders ist als andere Vereine in der Umgebung, die mitunter öffentlich nach Vorsitzenden "fahnden".

Immerhin feiert der Effringer Traditionsverein in drei Jahren ein großes Jubiläum zum 150-jährigen Bestehen des Gesangvereins. Bis dahin sollte der Posten der scheidenden Chorleiterin wieder besetzt sein.