Verkehrstage: 230 Wildberger Kinder machen mit / Oberstes Ziel: mehr Sicherheit im Straßenverkehr

Glücklich lachend und mit stolz erhobenen Häuptern holten sie sich ihre Urkunden ab: 230 Kinder haben bei den Verkehrstagen viel Neues gelernt.

Wildberg. Eine Gruppe nach der anderen schritt am Freitag auf die Bühne der Stadthalle. Dort präsentierten sie musikalisch, was sie eine Woche zuvor so alles gelernt hatten. "Was zieh ich an, damit man mich sehen kann?" sangen die Erstklässler der Grundschule Wildberg/Effringen. "Ich kann zu Fuß zur Schule gehen", stimmten die Erstklässler der Grundschule Sulz/Gültlingen aus vollen Kehlen an.

Alle Erstklässler im Stadtgebiet lernten fünf Tage lang von der Präventionsabteilung der Polizei Calw, wie sie sich als Fußgänger im Straßenverkehr richtig verhalten. Außerdem erhielten sie ebenso wie die Fünftklässler des Bildungszentrums Busschulungen. Dabei erklärte Ulrich Bachmann, Ausbilder beim Busunternehmen VBN/BVN, wie sich die Kinder im Bus benehmen sollten, wie sie sicher ein- und aussteigen und was in einem Notfall zu tun ist.

Fürs aufmerksame Zuhören und Mitmachen gab es für alle Jungen und Mädchen Urkunden. Der Bildungszentrum-Schulchor unter Leitung von Andreas Huß sorgte für musikalische Unterhaltung. Durch das Programm führte Thomas Schreiber, Rektor der Grundschule Wildberg/Effringen. "Die gemeinsame Zeit hat so viel Spaß gemacht", lautete das Fazit von Claudia Hein-Lutz, die von Seiten des Bildungszentrums die Verkehrstage organisierte.

"Die Wildberger Verkehrstage sind eine vorbildliche Aktion aller Wildberger Schulen mit dem hohen Ziel ›Mehr Sicherheit im Straßenverkehr‹", fasste Bürgermeisterstellvertreter Erhard Schulz zusammen. Der erste Polizeihauptkommissar war einer der Initiatoren des Projekts in Wildberg und gestaltete auch in diesem Jahr die Schulbusbegleiterausbildung mit.

Für andere Verantwortung übernehmen

30 neue Schulbusbegleiter bekamen am Freitag ihren Ausweis. "Als Schulbusbegleiter lernt ihr, für euch und für andere Verantwortung zu übernehmen", richtete Hein-Lutz das Wort an die Jugendlichen. Immer wieder würden Busfahrer berichten, wie gerne sie im Wildberger Schülerverkehr unterwegs sind, "denn es gibt weniger Probleme, Streit, Lärm, Drängeln und Stresssituationen – dank euch."

"Das ist eine ganz tolle Sache", lobte Schulz das Engagement der Jugendlichen. "Ihr seid bereit, aus der Masse hervorzutreten und leistet dadurch einen großen Dienst an der Allgemeinheit."

In Sulz wurden zusätzlich acht Busbegleiter aus der vierten Klasse für den Ganztagesbus geschult. Einmal pro Woche werden sie sich zur Besprechung mit Schulsozialarbeiterin Ulrike Schmelzle treffen.

Die Grundschule Sulz/Gültlingen hatte in dieser Woche noch ein zusätzliches Projekt laufen: "Zu Fuß zur Schule". Etwa 200 Kilometer liefen die Sulzer Kinder in dieser Zeit auf ihrem Schulweg, die Gültlinger über 150 Kilometer. Hintergrund der Aktion: Die Kinder sollten künftig zu Fuß zur Schule kommen. Denn die größte Gefahr für die Schüler, so Rektorin Heike Müller, gehe von wild parkenden Elterntaxis aus. "Begleiten Sie die Kinder zur Schule – aber zu Fuß", lautete ihr Appell.

Auch Erhard Schulz richtete eine Bitte an die Eltern: "Geben Sie Ihren Kindern die Gelegenheit, im Alltag zu reifen, sich an den Schulweg zu gewöhnen und sicherer dabei zu werden." Die Kinder mit dem Auto bis vor die Schule zu fahren und an der Hand bis ins Klassenzimmer zu führen, erscheine ihm dafür nicht der richtige Weg.