Bei der "Segler Classics" kürten die Modellflieger das schönste Modellflugzeug – in diesem Jahr einen "Rhönsperber". Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Segler Classics: Beim Oldtimer-Treffen auf dem Wildberger Wächtersberg zeigen 75 Teilnehmer 93 Nachbauten

In ein El Dorado für Modellflieger verwandelte sich der Wächtersberg in Wildberg. 75 Modellpiloten sorgten mit ihren 93 Modellflugzeugen bei den "Segler Classics" für einen regen Flugbetrieb – und auch das Fachsimpeln kam nicht zu kurz.

Wildberg. Bereits zum 16. Mal hatte die Modellfluggruppe Wächtersberg zu den "Segler Classics" eingeladen, genauer gesagt zum zwanglosen Fliegen mit Oldtimer-Seglern. Denn hier werden vor allem Segelflug-Modelle geflogen, deren Original Baujahr 1975 und älter ist.

Auf dem traditionsreichen Vereinsgelände, wo von 1925 bis Anfang der siebziger Jahre richtige Segelflugzeuge starteten und landeten, konnten jetzt Modelle mit Spannweiten von bis zu neun Metern bestaunt werden. Die größeren Nachbauten sind sogar im Maßstab 1:2 gefertigt, also halb so groß wie das Original. Dabei erreichen die Modellsegler Flughöhen bis zu 500 Meter und die Reichweite der Fernsteuerungen beträgt drei bis vier Kilometer.

"So viele Teilnehmer waren es schon lange nicht mehr", freute sich Falk Waidelich, Vorsitzender der Modellfluggruppe, über die gute Resonanz der Veranstaltung. Erneut konnten Modellpiloten aus dem gesamten Bundesgebiet, aber auch aus Holland, der Schweiz und Österreich begrüßt werden. Die weiteste Anreise hatte Dirk Mohr aus Kaltenkirchen bei Hamburg mit rund 740 Kilometern zurückgelegt.

Doch sei das Gelände auf dem Wächtersberg mit seinen optimalen thermischen Bedingungen eben auch prädestiniert für den Segelflug. "Das ist einer der größten Modelflugplätze in Deutschland", weiß Falk Waidelich – und ein Mitglied fügte hinzu, dass zudem auch die Infrastruktur mit Vereinsheim, Strom und Wasser optimal sei.

Da ist es kein Wunder, dass sich die Veranstaltung einen guten Namen in der Modellflug-Szene gemacht hat. "Viele Modellsegler kommen immer wieder auf den Wächtersberg", machte Falk Waidelich deutlich, dass sich die "Segler Classics" zu einem der größten Events für Modellsegler entwickelt hat.

Auf dem Programm der "Segler Classics" stand auch in diesem Jahr wieder die Kür der schönsten Modelle durch die Teilnehmer. Die meisten Stimmen entfielen dabei auf den Holznachbau eines "Rhönsperbers" aus den 30er Jahren, der im Modell eine Spannweite von 6,10 Metern aufweist. Rund ein halbes Jahr hatte es gedauert, bevor Wolfgang Manderfeld aus Plein sein sehenswertes Modell im Maßstab 1:2,5 fertiggestellt hatte. Er war jetzt zum zweiten Mal auf dem Wächtersberg dabei und betonte: "Das ist herrlich hier und es herrschen perfekte Flugbedingungen".

"Bei uns werden immer ganz tolle Nachbauten vorgestellt", erklärte Falk Waidelich am Rande der Siegerehrung – und fügte dann voller Vorfreude hinzu: "Jetzt wird noch geflogen, bis die Sonne untergeht".