Selina Pross stellt im Labor der Apotheke eine Creme her. Foto: Hörrmann Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: 72 Neuntklässler des Bildungszentrums erkunden beim BORS-Praktikum die Arbeitswelt

Nach den Herbstferien erhielten 72 Neuntklässler des Bildungszentrums Wildberg beim BORS-Praktikum einen Einblick in die Arbeitswelt. Jeder Schüler durfte selbst aussuchen, in welchem Beruf und wo er sein Praktikum absolvieren möchte und musste sich selbstständig bewerben.

Wildberg. "BORS ist die Abkürzung für Berufsorientierung in der Realschule", erklärte Volker Eisenmann, Klassenlehrer der 9b am Bildungszentrum. "Der Sinn dahinter ist, dass die Schüler die Möglichkeit bekommen, sich real mit Berufen auseinander zu setzen und einen Blick in die Arbeitswelt zu erhaschen. Die Praktika sollten den Schüler zeigen, was sie erwartet, wenn sie in den jeweiligen Berufen eine Ausbildung machen wollen", so Eisenmann. Zusammengefasst soll BORS also Schüler auf das kommende Berufsleben, die weiterführenden Schulen und die Ausbildung oder das Studium vorbereiten. Zusätzlich werde BORS als Austausch zwischen den Betrieben und der Schule genutzt. Die beliebtesten Orte für ein Praktikum seien Berufe in Autohäusern, im kaufmännischen Bereich oder als Erzieher in Kindergärten, berichtete Eisenmann. "Die außergewöhnlichsten Praktika waren meiner Meinung nach bei den Fluglotsen auf dem Flughafen in München und beim Württembergischen Fußballverband, das einer der aktuellen Neuntklässler in Angriff nahm".

Rosen Apotheke nimmt gerne Praktikanten an

Einen Einblick in die Arbeitsweise einer Apotheke durch ein BORS-Praktikum bekam Selina Pross in der Rosen-Apotheke in Nagold. "Bis jetzt stellt sich mein Praktikum als sehr gut heraus. Meine Hauptaufgaben liegen darin Medikamentenlieferungen mit Preisschildern zu bekleben und zu Ärzten zu gehen. Zu ihnen liefere ich dann zum Beispiel Medikamente oder hole Rezepte von Patienten ab", erklärte die 14-jährige. "Ob ich mir das als zukünftigen Beruf vorstellen kann, weiß ich noch nicht, denn dazu bräuchte ich noch weitere Vergleiche, mit einem Beruf in einer ganz anderen Richtung vielleicht, aber eine Möglichkeit wäre es auf jeden Fall", verriet sie.

Die Rosen-Apotheke nimmt sehr gerne Praktikanten an, "denn es ist sehr wichtig den Kontakt zu jungen Menschen zu haben, die sich für den Beruf interessieren und wir hoffen, dass wir somit für Nachwuchs in der Apotheke sorgen. Viele unserer jetzigen Kollegen haben auch als Praktikanten angefangen." sagte die Apothekerin Naciye Arslanoglu. Von einem Praktikanten, der in der Rosen-Apotheke ein Praktikum machen will, werde vor allem Motivation und Interesse am Beruf erwartet. Man sollte sich anbieten und Dinge auch hinterfragen.

Selina darf verschiedene Bereiche in der Apotheke erkunden: Der Wichtigste ist die Warenwirtschaft, in der geklärt wird, wie und woher die Medikamente kommen. Ein weiter Bereich ist das Labor, in dem die Apotheker selbst Salben, Kapseln und Tinkturen herstellen.

"Am besten fand ich die Gymnastikrunde"

In einen ganz anderen Bereich schnuppert Nele Zitzmann, die ihr Praktikum im Altenheim in Wildberg absolvierte. "Es macht sehr viel Spaß mit den alten Menschen zusammen zu sein und ihnen zu helfen", stellte Nele fest. "Meine Aufgaben sind sehr umfangreich, und es entspricht total meinen Erwartungen. Ich spiele Spiele mit den Bewohnern, lese ihnen vor, gehe mit ihnen spazieren, decke Tische und räume sie wieder ab und noch vieles mehr. Am besten bis jetzt fand ich die Gymnastikrunde, weil es schön war zu sehen, wie engagiert die Senioren waren, da wirklich fast jeder trotz Beeinträchtigungen versucht hat mitzumachen. Obwohl es sehr anstrengend sein kann, rundherum für die alten Menschen da zu sein, kann ich mir auf jeden Fall vorstellen, diesen Beruf auszuüben." erläuterte sie.

Noch mal einen Blicke hinter die Kulissen eines ganz anderen Berufes erhaschte Marit Roller, die nach den Herbstferien ihr Praktikum in der Grundschule in Sulz am Eck startete. "Ich finde es toll, in der Schule nicht die Rolle des Schülers zu besetzen, sondern mal auf der anderen Seite zu stehen." meinte Marit. "Es hat mir schon immer Spaß gemacht, anderen beim Lernen zu helfen und ihnen Sachen zu erklären. Ich bin positiv überrascht, dass ich wirklich so viel helfen darf. Zum Beispiel erkläre ich den Kindern den Lernstoff nochmal, wenn sie Schwierigkeiten bei ihren Aufgaben haben. Es hat mich auch überrascht wie offen die Kinder gegenüber mir sind." berichtete sie. Die Autorin ist Schülerin der neunten Klasse am Bildungszentrum Wildberg und absolvierte ihr BORS-Praktikum in unserer Redaktion.