Viel zu sehen gab es wieder am Wochenende beim Schäferlauf. Foto: Schwarzwälder-Bote

Festumzug und Wettläufe auf der Klosterwiese bilden Höhepunkt des viertägigen Spektakels.

Wildberg - Wenn ein Fest in der Region richtig Tradition hat, dann ist es der Wildberger Schäferlauf. So fand das farbenprächtige Spektakel gestern zum 193. Mal statt. Zu den Höhepunkten zählten vor allem der Festumzug mit mehr als 70 Gruppen sowie die Wettläufe auf der Klosterwiese.Bei strahlendem Sonnenschein und Wolken im Wechsel verfolgten Tausende von Besuchern am gestrigen Sonntag das Geschehen in der Schäferlaufstadt. Die Schäferkrone der ledigen Schäferjungen ging wie schon vor zwei Jahren an Martin Nieß aus Langenau – der damit insgesamt sechsmal Schäferkönig in den drei baden-württembergischen Schäferlaufstädten wurde. Die Schappelkrone der ledigen Schäfermädchen errang die 14-jährige Lisa Wohlfarth aus Balingen.

Den Anfang der Wettkämpfe hatten die 15 Wasserträgerinnen des Wildberger Bildungszentrums bestritten. Schnellste Wasserträgerin war in diesem Jahr Lea Stier aus Sulz vor Michelle Mittmann und Aileen Stier.

Bürgermeister Ulrich Bünger bezeichnete den 1723 von Herzog Eberhard Ludwig von Württemberg ins Leben gerufenen Schäferlauf als größtes Brauchtums- und Heimatfest im Nordschwarzwald" – bei dem zugleich die berufsständischen Anliegen der Schäfer ins Bewusstsein gerückt werden. Die neue Regierungspräsidentin Nicolette Kressl erhielt vom Rathauschef als Antrittsgeschenk eine Schäferschippe "als multifunk- tionales Werkzeug". Die bekennende Schafsammlerin bescheinigte den Schäfern "eine wichtige ökologische Leistung beim Erhalt der Kulturlandschaft".

Der berittene Herold führt mehr als 70 Gruppen an

Alfons Gimber freute sich als Vorsitzender des Landeschafzuchtverbandes zwar, dass in Wildberg mit dem Schäferlauf eine jahrhundertealte Tradition gepflegt wird. Allerdings bräuchten die Schäfer zum Erhalt dieser Tradition eine auskömmliche Entlohnung, so Gimber.

Angeführt vom berittenen Herold mit der Wildberger Stadtfahne hatte sich zuvor der Festzug von der Oberstadt auf den Weg zum Festplatz auf der Klosterwiese gemacht, wo Eberhard Fiedler als Moderator die einzelnen Gruppen vorstellte. Dem Herold folgten die Roten Reiter samt fürstlichen Festwagen, aber auch die lokale Politprominenz durfte nicht fehlen. Ebenso die Trachtengruppen, Fanfarenzüge, Fahnenabordnungen, lokalen Vereine und besonders die vielen Schäfer machten den Festzug dank authentischer Trachten wieder zu einem besonderen Augenschmaus.

Heute wird der Schäferlauf ab 14 Uhr mit dem Wildberger Nachmittag fortgesetzt und den krönenden Abschluss bildet um 22.45 Uhr ein großes Feuerwerk.