Im Wildberger Fruchtkastenkeller zeigen Anfänger und Fortgeschrittene ihr Können auf dem Zupfinstrument

Von Manfred Köncke Wildberg. Unter dem Motto "I Que Pasa?" – das ist spanische Umgangssprache und heißt so viel wie "Was geht ab?" – gaben Gitarrenschüler der Wildberger Musikschule ein Konzert im Fruchtkastenkeller des ehemaligen Klosters Reuthin.Gitarrenlehrerin Sabine Schnürle-Lindenfelser wusste genau, was es an diesem Abend im Wildberger Fruchtkasten geben würde: Spanische Gitarrenmusik – mal leise, mal laut, mal romatisch, mal voller Temperament, traditionell und modern, handgemacht und elektrisch. Auf der Bühne standen ihre Schüler. Einige haben erst vor kurzem mit dem Zupfinstrument Bekanntschaft geschlossen, andere – Jakob Heugel und Nico Strach – beherrschen nicht nur die Grifftechnik perfekt, sondern ließen bei "Fandango" und der "California Improvisation" gleich das Notenblatt in der Schublade. Sabine Schnürle-Lindenfelser setzte sich kurzerhand dazu, und aus dem Duett wurde ein Trio. Die meisten der gespielten Stücke waren kurz und kamen besonders Anfängern entgegen, die ihre Aufregung nicht verbergen konnten. Einigen fiel sogar der Notenständer um, was die Zuhörer mit einem verständnisvollen Lächeln quittierten.

Ein Ensemble mit Annika Fuchs, Lisa Fuchs, Frederic Heselschwerdt, Katharina Weiland und Jeanette Gralewitz eröffnete das Vorspiel mit "Karawasaharawa" von Ingo Brzoska und "Every Breath you take" von The Police. Titel von H. Teuchert wurden an diesem Abend dreimal gespielt: ein "Katalanisches Volkslied" (Annika und Lisa Fuchs), eine "Spanische Studie" (Jeanette Gralewitz) und ein "Präludium" (Lara Brandl).

Mit Feingefühl ließen Benita Kästner und Tobias Mayer ihre "Spanischen Gitarren" erklingen. Lara Brandl und Isabel Mojica-Pachero erwiesen "Pippi Langstrumpf" (Komponist: J. Küffner) instrumental und gesanglich ihre Reverenz. Griffsicher präsentierte Lily Strach das Präludium von Diabelli – obwohl sie erst vor kurzem von der kleinen auf die große Gitarre umgestiegen ist. Sie gab auch bei "Wind of change" der Scorpions den Ton an, rhythmisch begleitet von Simon Peuser. Bei "Tres hojitas" von A. Schumann waren alle Mitwirkenden auf der Bühne. Anschließend riefen Joachim Friedrich, Frederic Heselschwerdt und Jonathan Gralewitz zu "Let’s play the Blues" auf und brachten ihre E-Gitarren bei der "Jumping Improvisation" zum Röhren.

Sabine Schnürle-Lindenfelser unterrichtet an der Wildberger Musikschule zurzeit 16 Schüler im Alter von acht bis 20 Jahre. Im Rahmen der Kooperation mit dem Wildberger Bildungszentrum bringt sie außerdem an einem Tag in der Woche Fünft- und Sechstklässlern das Gitarrenspiel bei. Schon heute freut sie sich auf den Tag der offenen Tür der Musikschule am 29. Juni – ihr Ensemble wird sich daran mit einer Art "Wassermusik" beteiligen.