Lena Dengler (links) und Larissa Rosin mit ihrem Versuchsaufbau. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Forscherinnen: Lena Dengler und Larissa Rosin feiern bei ihrer "Jugend forscht"-Premiere gleich einen Erfolg

Variationen von "Slime" brachten Lena Dengler und Larissa Rosin einen Regionalsieg bei "Jugend forscht" ein. Ende April dürfen sie ihr Glück nun beim Landeswettbewerb versuchen.

Wildberg-Effringen. Lena Dengler und Larissa Rosin besuchen beide die sechste Klasse des Nagolder Otto-Hahn-Gymnasiums. Dort durften sie bei der "Jugend-forscht"-AG mitmachen, in der unter anderem Projektideen gesammelt wurden. Eigentlich wollten die beiden Schülerinnen aus Effringen zuerst gar nicht an dem Jungforscherwettbewerb teilnehmen. Doch dann inspirierte sie ein Trend zu einem Versuch – und irgendwie "verlockend", wie beide sagen, war es ja schon.

Dieser Trend war "Slime". Die klebrige Masse, die man ziehen und kneten kann, ist ein Spielzeug. Lena und Larissa schauten sich die Eigenschaften von "Slime" genauer an. Ende Oktober starteten sie ihr Projekt, das sie Zuhause bearbeiteten.

Wettbewerbsjury war "total nett"

Als Betreuerin stand ihnen Biolehrerin Katharina Steiner zur Seite. Die Nachwuchsforscherinnen entwickelten drei eigene Rezepturen: Peel-Off-Maske mit Kontaktlinsenlösung, Rasierschaum und Natron, Bastelkleber mit PVA gemischt mit Waschmittel, Rasierschaum und Natron sowie Nutella mit Puderzucker. Diese verglichen sie nach ihren Kriterien mit einem gekauften Produkt. Dehnt sich die Masse gut? Ist sie fluffig? Wie gut zerfließt sie?

Um das zu testen, entwickelten die Schülerinnen drei verschiedene Messgeräte. An einer schiefen Ebene maßen sie den Gleitweg binnen 90 Sekunden. Je weiter der "Slime" zerfloss, desto besser. Ein Eindringtiefenmesser ermittelte den Fluffigkeits-Faktor. Ein 100-Gramm-Gewicht drückte für zehn Sekunden auf eine etwa zwei-Euro-Stück-große Fläche, die sich dadurch in den "Slime" grub – je tiefer, desto besser. Wie gut sich die Masse dehnen lässt, prüften die Jungforscherinnen mit ihrer Dehnmesseinrichtung. Über ein 211-Gramm-Gewicht an einem Seilzug wurde der "Slime" fünf Sekunden auseinandergezogen und durfte dabei nicht reißen. Hier galt: Je weiter, desto besser.

Darüber hinaus untersuchten die beiden für jede Rezeptur vier alternative Lager- und Vorbereitungsmöglichkeiten: Zimmertemperatur, aus dem Kühlschrank, zehn Minuten vor Benutzung kneten und zehn Minuten vor Benutzung mit Handschuhen kneten. So erhielten sie 192 Einzelmesswerte – jedoch keinen eindeutigen Sieger. Also beschlossen Lena und Larissa, subjektive Kriterien mit dazu zu nehmen. So bewerteten sie unter anderem auch den Spaß beim Herstellen und beim Kneten, die Lebensdauer und die Hautverträglichkeit. Die Peel-Off-Variante stellte sich dabei als knapper Sieger heraus.

Einen Sieg errangen auch Lena Dengler und Larissa Rosin beim Regionalwettbewerb von "Jugend forscht" in Altensteig. Mit ihrem Preis in der Kategorie Physik bekamen sie eine Weiterleitung zum Landeswettbewerb in Balingen am 26. und 27. April – und das bei ihrer ersten Teilnahme überhaupt. Für das Forscherteam ist das die höchste Wettbewerbsstufe, denn die beiden sind zwölf Jahre alt und fallen damit in die Altersklasse "Schüler experimentieren".

Bis dahin haben sie noch einiges zu tun, müssen die Anmerkungen der Jury des Regionalwettbewerbs umsetzen. "Das bekommen wir hin", meinen die beiden. Ob sie gewinnen oder nicht – Spaß hatten sie am Forschen allemal und wieder mitmachen würden sie auch.

Ein bisschen nervös waren und sind Larissa und Lena, aber die Jury beim Regionalwettbewerb sei "total nett" gewesen. Das Projekt habe zwar viel Zeit gekostet, aber sich auch gelohnt.