"Die Schrillen Fehlaperlen" kamen beim Publikum in der Schönbronner Halle bestens an. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Schrille fünfköpfige Combo gewinnt in der Schönbronner Halle ganz schnell die Herzen der gut 300 Gäste

Schrill ist das Programm, Fehlatal das Gebiet, aus dem sie kommen, und wie Perlen glänzen sie, wenn die Scheinwerfer sie zum Schwitzen gebracht haben. Zusammen ergibt das "Die Schrillen Fehlaperlen". Am Samstag rissen sie knapp 300 Leute von ihren Stühlen in der Schönbronner Halle.

Wildberg-Schönbronn. Diese vier Frauen und ihr eingeheirateter Gitarrist sind einfach eine Nummer für sich. In Reimform präsentieren sie ihre eigenen Texte, die mit witzigen Wendungen in der Geschichte gespickt sind. Dabei machen sie alle sogar dann noch eine gute Figur, wenn sie über den Furz eines Malers oder eines Pfarrers singen.

"Unter jeder Steppdecke koa a Depp stecke" sangen die Perlen enthusiastisch in die Mikros, bewegten sich dazu locker im Rhythmus der Musik. Von "Liebe, Frust und Leberwurst" erzählte eines ihrer Lieder. Allein die Titel ließen schon erahnen: An diesem Abend wird es witzig zugehen. Dieses unterschwellige Versprechen hielt die musikalische Comedy-Konstellation von der ersten Minute an.

Nach wenigen Augenblicken hatte der Rhythmus ihrer Lieder das Publikum schon so gefesselt, dass die Männer und Frauen munter mitklatschten. Das Tosen mischte sich mit dem immer wieder aufwallenden, herzhaften Gelächter und dem Applaus, der jedem Song und einigen besonders gut zündenden Scherzen prompt folgte.

Im Jahr 2014 erlangten "Die Schrillen Fehlaperlen" mit ihrem Lied "Aber mir roichts" Berühmtheit im Internet. Dass das verdient war, bewiesen sie, indem sie den Hit auch in der Schönbronner Halle zum Besten gaben. Die Zuhörer waren begeistert und bewegten die Lippen mit, sangen teilweise sogar einige Zeilen.

Überhaupt schienen die Frauen und ihr Mann einen Draht zu ihrem Publikum zu haben. Die charmante Art der Truppe kam einfach an, die bunten, teils wechselnden Kostüme der Ladys waren schon zu Beginn ein Eisbrecher. Spätestens als sie mit einem Zwinkern im Publikum auf gesungene Männersuche gingen, war klar, dass sie die Herzen der Zuhörer – männlich wie weiblich – gewonnen hatten.

Besonders eingängig waren die bekannten Melodien, auf die die Perlen ihre Texte geschrieben hatten. Hits wie "These boots are made for walking" und "Surfin USA" gingen einfach direkt ins Ohr. Das gesangliche Können der Damen tat sein Übriges.

Der Mann der Runde hatte in diesem Bereich ebenfalls einiges zu bieten. Seine Solos waren witzig, locker, musikalisch interessant und eine abwechslungsreiche Ergänzung im Programm. Sein Liebeslied in verschiedenen Sprachen – inklusive Kreuzberg-Türkisch – war romantisch-humoristisch.

Schwungvoll sang er "Komm lass das doch, was soll das denn, wenn das einer sieht" und gab dem Publikum einen tiefen und die Lachmuskeln trainierenden Einblick in die lüsternen Gedanken der Männer.

Sein gespielter spanischer Akzent in einem Lied über den Spanier Jose und seinen Bruder Juan – beide Casanovas – trieb manchem vor Lachen Tränen in die Augen. "Olé" antworteten ihm die Zuhörer an passender Stelle leidenschaftlich und wie aus einem Mund.

Veranstalter des musikalisch-humoristischen Abends war der SV Schönbronn. Seit 2015 hat der Verein versucht, "Die Schrille Fehlaperlen" zu sich zu holen. Als es nun endlich geglückt war, zeigte sich: Die Perlen kommen auch in Schönbronn verdammt gut an.