Die Feuerwehr konnte bei der Übung zwei Jugendliche in Sicherheit bringen. Foto: Feuerwehr Wildberg Foto: Schwarzwälder-Bote

Feuerwehrübung: Wildberger Einsatzkräfte trainieren unter harten Bedingungen / Löschangriff schwierig

Wildberg. Drei betrunkene Jugendliche lösten an der Grillhütte am alten Trimm-Dich-Pfad im Bereich zwischen Kläranlage, Aussiedlerhöfe und B28 einen Waldbrand aus. Zum Glück handelte es sich bei diesem Szenario nur um eine Übungsannahme der Feuerwehr.

Alle Wildberger Abteilungen rückten zur gemeinsamen Hauptübung in den Wald aus. Dieses Mal gestaltete sich besonders der Löschangriff schwierig für die rund 50 Einsatzkräfte. Unter größeren Anstrengungen gelang das Löschen schließlich. Doch für einen der Jugendlichen, kam jede Hilfe zu spät. Glücklicherweise ließ aber lediglich eine Puppe ihr Leben bei der Übung.

Von der Gutleut-Brücke aus mussten die Feuerwehrkräfte die Löschwasserversorgung über die Nagold herstellen – doch die liegt etwa 1200 Meter Strecke und 80 Meter Höhe von der Grillhütte entfernt. Etwa 40 Minuten dauerte es – auch wegen des Druckverlustes – eine Schlauchleitung zu verlegen. Bei einer solchen Strecke benötigt das Wasser rund dreieinhalb Minuten, um den Schlauch zu passieren.

Wasser aus Fahrzeugtank

Doch die Brandbekämpfer wussten sich in dieser Zeit anders zu helfen: mit Löschwasser aus dem Fahrzeugtank. Auch dauerte es nur wenige Minuten, bis die Atemschutzgeräteträger zwei der Jugendlichen unversehrt aus der Hütte befreien konnten. Um den dritten stand es schlechter: Laut Übungsannahme stolperte er beim Fluchtversuch über einen Holzpolter. Dieser kam in Bewegung und klemmte den Jugendlichen zwischen zwei Baumstämmen ein. Mit einem Hebekissen bargen die Wehrleute seine Leiche in Form einer Puppe.

"Ich dachte, wir könnten mal wieder Waldbrand machen, das hatten wir schon lange nicht mehr", eröffnete Kommandant Daniel Nuding nach etwa 60 Einsatzminuten eine kurze Manöverkritik. "Alle Übungsziele sind erfüllt", erklärte er.

Bei einem realen Einsatz allerdings – das habe die Übung gezeigt – müsse sich die Feuerwehr relativ schnell auf die Suche nach einer zweiten Wasserquelle machen, wahrscheinlich oberhalb der Hütte. Damit entließ er seine Wehrleute zum vermutlich anstrengendsten Teil der Übung: dem Säubern und Aufräumen der Einsatzgeräte, die dem schlammigen Wetter entsprechend aussahen.