Mit dem humorvollen Schwank "Nur Zoff mit dem Stoff" begeisterte die Theatergruppe des TSV Wildberg 30 Jahre nach ihrer Gründung ihr Publikum. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Laientheater: Gerhard Ostertag und Werner Schanz stehen seit 30 Jahren für den TSV Wildberg auf der Bühne

Zwei Abende hintereinander stand die Theatergruppe des TSV Wildberg mit ihrem aktuellen Schwank "Nur Zoff mit dem Stoff" auf der Bühne. Im 30. Bühnenjahr begeisterten die Laienspieler ihr Publikum in der Stadthalle mit einem rasanten Dreiakter.

Wildberg. Dabei beschritt die 1989 gegründete Theatermannschaft des Sportvereins im Jubiläumsjahr im wahrsten Sinne des Wortes neues Terrain: Erstmals spielte sich das Geschehen auf der Bühne nicht im heimeligen Wohnzimmer. So hatten die Theatermacher die Bühne mit Bauernhof-Charme ausgestattet und in zwei Gärten verwandelt, damit sich ein handfester Streit am Gartenzaun entwickeln konnte.

Eine weitere Premiere gab es für Evi Dolderer, die seit 1991 als Darstellern mitgewirkt hatte – und die jetzt erstmals in die Rolle der Regisseurin schlüpfte. Und sie war anschließend durchaus zufrieden: So wurden an den beiden Theaterabenden mehr als 400 begeisterte Zuschauer gezählt, wobei es für das neue Bühnenbild und die Auswahl des Schwanks viele positive Rückmeldungen gab.

Zwei Urgesteine der Wildberger Theatergruppe standen ebenfalls auf der Bühne: Denn Gerhard Ostertag und Werner Schanz gehören zu den Akteuren der ersten Stunde, die seit 1989 noch keine Aufführung ausgelassen haben – und die auch jetzt wieder die Lacher auf ihrer Seite hatten.

In "Nur Zoff mit dem Stoff" war vom ersten Akt an Feuer drin, wobei es immer wieder Szenenapplaus für die Akteure und ihre gelungene Situationskomik gab. Im Mittelpunkt des unterhaltsamen Theaterspaßes stehen der Gemüsebauer Franz Kohlkopf (Gerhard Ostertag) und seine Frau Erika (Gabi Müller), die hart arbeiten und nur wenig verdienen. Täglich rackern sie sich ab, um finanziell einigermaßen über die Runden zu kommen. Zu allem Überdruss gibt es täglich "Zoff" mit ihrer überaus gesundheitsbewussten Nachbarin Maja Müslein (Birgit Brenner), die auf ökologischen Gemüseanbau setzt und mit ihren Tomaten spricht. Zudem verdient sie mit traditioneller chinesischer Heilkunst einen schönen Batzen Geld – vor allem dann, wenn die vornehme und wohlhabende Frau Henneliese von Wolkenstein (Miriam Brenner) zur Behandlung kommt. Majas verschlafener und äußerst langsamer Ehemann Klaus (Werner Schanz) hat dafür nichts übrig. Er ist froh, wenn er essen, trinken und schlafen kann und seine Ruhe hat. Doch die gönnt ihm seine resolute Frau nicht allzu oft.

Die leichtgläubige Kaufladenbesitzerin Berta Lädele (Lena Schanz) kauft ihr Obst und Gemüse bei Müsleins aus ökologischem Anbau – und weitere Kunden sind der italienische Pizzabäcker Giovanni Tomati (Stefan Carle) und seine impulsive Frau Maria (Sarah Ohngemach), die bei ihren Problemen und Sorgen immer den Rat und die Hilfe der gutmütigen Kohlkopfs in Anspruch nehmen.

Der naive Franz Kohlkopf wittert das große Geld, als plötzlich der dubiose Mario (Felix Wolff) auftaucht und ihm ein paar seltsame Pflanzen andreht – die er möglichst unauffällig zwischen den Tomatensetzlingen anbauen soll. Dabei handelt es sich angeblich um ein Wundermittel zur Potenzsteigerung, und zum Vergnügen der Zuschauer gibt Franz seinem Freund Giovanni die vermeintliche Wunderpflanze gegen dessen "Liebesprobleme". Als Mario sich als gefährlicher Drogen-Dealer entpuppt, schreitet Thorsten Weichmann (Marco Carle) ein, der sich bis dahin als harmloser "Softie" getarnt hatte, der aber in Wirklichkeit ein Drogenfahnder ist.

Weitere Mitwirkende hinter den Kulissen waren Souffleur Helmut Dolderer sowie Katharina Bäzner und Jasmin Rau (Maske). Seit vielen Jahren gehört auch der Auftritt des TSV-Männerballetts zum festen Programm der Wildberger Theaterabende – quasi als Vorgruppe sorgten die aktiven Spieler jetzt für den Warmup in der Stadthalle.