Schönbronns Ortsvorsteher David Mogler (Fünfter von links) nahm als Symbol der Backhausübergabe einen gebackenen Schlüssel entgegen. Foto: Stadler

Bürger feiern gleichzeitig die Übergabe des Backhauses und Richtfest am Dorfgemeinschaftshaus.

Wildberg-Schönbronn - Gleich zwei bedeutende Anlässe führten die Dorfgemeinschaft von Schönbronn an den künftigen Dorfplatz. Dort feierte man gemeinsam die Übergabe des Backhauses und das Richtfest am künftigen Dorfgemeinschaftshaus.

Das Backhaus, ein Denkmal in der Ortsmitte von Schönbronn, bildet den ersten Baustein am künftigen Dorfplatz, so Bürgermeister Ulrich Bünger, bei der feierlichen Übergabe des liebevoll restaurierten Gebäudes. "Das Backhaus entflammt den Gemeinschaftssinn und hat die Dorfgemeinschaft neu entwickelt", so seine Worte bei der Übergabe des Fachwerkgebäudes. Das Denkmal konnte mit Zuschüssen, Eigenmitteln der Stadt und großem ehrenamtlichen Engagement erhalten werden, freute sich der Bürgermeister.

Auch die Architekten Hans-Peter Bonasera und Nico Dürr zeigten sich äußerst zufrieden mit dem Ergebnis, auch wenn Unvorhergesehenes gemeistert werden musste. Ein neuer Giebel wurde eingezogen, und auf dem Dach konnten alte Ziegel Verwendung finden.

Ein gebackener Schlüssel symbolisierte die offizielle Übergabe an die Bürgerschaft. Für Ortsvorsteher David Mogler war dies ein großer Tag, an dem das "Tor zu Wildberg" ein neues Gesicht zeigt. Außerdem, so Mogler, schlage das restaurierte Backhaus eine Brücke zwischen dem Traditionellen und der Moderne, dem nebenan noch im Bau befindlichen neuen Dorfgemeinschafshaus.

Der Vorstand der Dorfgemeinschaft, Siegfried Herter, berichtete von 180 Arbeitsstunden, die auf ehrenamtlicher Basis an dem altehrwürdigen Gebäude geleistet wurden. Alte Öfen mussten zugunsten eines neuen Elektro- und eines Holzofens weichen. "Das nächste Zwiebelkuchenfest kann kommen", verkündete Herter nicht ohne Stolz auf das Erreichte. An den Bürgermeister überreichte er einen Scheck in Höhe von 5000 Euro, der für einen guten Zweck in Wildberg verwendet werden soll.

Direkt im Anschluss an die Übergabe des Backhauses wurde das Richtfest am neuerrichteten Gemeinschaftshaus gefeiert. Investor Karl-Heinz Schaible blickte zurück auf die ersten Planungen vor fünf Jahren bis hin zur Abbrucherlaubnis seitens der Denkmalschutzbehörde für den ehemaligen Farrenstall, dessen schlechte Bausubstanz eine Sanierung ausschloss. Vor drei Jahren hatte die Stadt Wildberg das Nachbargrundstück dazu gekauft, der Abbruch fand 2017 statt, und nach erfolgter Investorensuche mit Zuschlag an die Investoren Karl-Heinz und Doris Schaible aus Schönbronn, erfolgte im Oktober 2018 der erste Spatenstich.

Am Tag des Richtfestes, die letzten Balken, so Schaible, wurden rechtzeitig aufgeschlagen, verkündete der Investor, dass bis zum Jahresende die Fertigstellung des Gemeinschaftshauses geplant sei. Der Holzbau, so Schaible, sei auf dem neuesten Stand, was die Holzbauweise anbelangt. Holzbeton-Verbunddecken wurden ebenso eingebaut wie nicht brennbare Holzwände. Im Gebäude wird der Ortschaftsrat seine neue Heimat finden. Im Erdgeschoss entstehen ein Bürgersaal sowie ein Besprechungsraum und das Bürgerbüro. Im Obergeschoss werden Wohnungen eingerichtet, die über einen Aufzug barrierefrei erreichbar sind.

Pfarrerin Lisbeth Sinner sah in der Nachbarschaft des Fachwerk-Backhauses, einem wahren Schmuckstück, das zu neuem Leben erweckt wurde und dem in Holzständerbauweise just aufgerichteten Dorfgemeinschaftshaus einen "Mikrokosmos, der Begegnungen der Dorfgemeinschaft belebt" und sprach ein Segensgebet. Die Gäste sangen gemeinsam mit dem Posaunenchor Effringen/Schönbronn unter der Leitung von Günther Schneider "Lobe den Herren". Im Anschluss sprachen die Zimmerleute vom Dach herab den Richtspruch und ließen ihre Gläser auf der Erde zerschellen.

Bereits während des Richtfestes verbreitete sich ein wunderbarer Duft von frisch gebackenem Brot und Zwiebelkuchen aus dem Backhaus. Die Gäste waren zum Richtfestessen im Dorfgemeinschaftshaus eingeladen.