Aktuell führen die Eigenbetriebs-Mitarbeiter die jährliche Rattenbekämpfungsaktion durch Foto: sb

Köder für den Vorkoster: Auch Wildbergs Bürger können aktiv eine Rattenplage verhindern helfen.

Wildberg - Den Ratten in Wildbergs Untergrund geht’s in diesen Tagen an den Kragen. Der städtische Eigenbetrieb Abwasserentsorgung hat 500 Köder ausgelegt. Auch die Bürger können bei dieser Bekämpfungsaktion einen aktiven Beitrag leisten.

Ein Punkt auf manchem Kanalschacht im Wildberger Stadtgebiet macht manchen Bürger derzeit stutzig. Viele Einwohner fragen nach, sagt Manuel Angerhofer vom Eigenbetrieb Abwasserentsorgung. Die Antwort ist ganz einfach: Aktuell führen die Eigenbetriebs-Mitarbeiter die jährliche Rattenbekämpfungsaktion durch. Unter jedem markierten Schachtdeckel hängt ein Köder.

"Das müssen wir tun", so Manuel Angerhofer. "Die Population der Ratten würde sonst schnell überhand nehmen. Sie vermehren sich rasend schnell." Keine angenehme Vorstellung, wenn man bedenkt, dass die Tiere verschiedene Krankheiten übertragen. Unter anderem die Weilsche Krankheit, die sich erst in Grippesymptomen äußert und später die Organe angreift. Zu große Rattenpopulationen sind eine echte Gefahr. Deshalb haben alle Städte und Gemeinden die regelmäßige Rattenbekämpfung im Blick.

Dank der Speisereste im Abwasser gibt es auch immer etwas zu futtern

In der Kanalisation fühlen sich die Ratten wohl. Es ist ruhig, es ist dunkel und dank mancher Speisereste im Abwasser gibt es auch immer etwas zu futtern. Denn viele Menschen entsorgen ihre Essensreste in der Toilette. Das können die Mitarbeiter der Kläranlage jeden Tag im Fettfang und im Rechen der Becken sehen "Die Einwohner können ganz aktiv mithelfen, eine Rattenplage zu vermeiden, wenn sie das nicht mehr tun", appelliert Angerhofer.

Die städtischen Mitarbeiter verteilen in der Kernstadt und den Ortsteilen rund 500 der Rattenköder. Die besten Stellen sind Kreuzungen oder Wendeplatten, dort bauen die Nager am häufigsten ihre Nester. Außerdem protokollieren sie genau, wo sie ausgelegt worden sind. Denn ein paar Wochen später wird nachkontrolliert. Bis zu dreimal schauen die Mitarbeiter nach den Ködern, "dann sollte eigentlich keiner mehr angenagt sein". Die verendeten Tiere in der Kanalisation werden im Normalfall beim nächsten Starkregen zur Kläranlage gespült. Dort werden sie vom Rechen aus dem Abwasser entnommen.

Der Wirkstoff in dem Rattengift wirkt übrigens nicht sofort, sondern erst zeitversetzt. Rattenverbände schicken immer einen Vorkoster – ist der nach etwa einem Tag noch gesund, wagen sich die anderen auch ran ans Futter.