Samuel Schick haucht Kantaten des 17. Jahrhunderts Leben ein. Foto: Promo Foto: Luxart-Fotographie

Konzert: Samuel und Matthias Schick sowie Regine Schlereth treten in der Gültlinger Michaelskirche auf

Die musikalische Welt des Barock, einer Epoche voller Leidenschaften und der Suche nach ihren radikalen künstlerischen Ausdrucksformen, erwartet die Zuhörer am Samstag, 14. Juli, in der Michaelskirche in Gültlingen.

Wildberg-Gültlingen. Samuel Schick, Bassbariton und langjähriger Gesangsdozent der Aurelius-Sängerknaben, wird mit seiner beweglichen Stimme Kantaten des 17. Jahrhunderts zum Leben erwecken. Wenn der Erzengel Michael musikalisch gegen Satan kämpft, ist Dramatik garantiert. Nicht umsonst verlief die Entwicklung der barocken Kirchenmusik über weite Strecken gemeinsam mit der Oper.

Samuels Bruder Matthias Schick steuert als studierter Barockcellist den instrumentalen Widerpart bei und wird sich auch solistisch mit einer italienischen Cellosonate in die Schlacht werfen. Die an der Augustinerkirche in Würzburger tätige Organistin Regine Schlereth führt die beiden Basslinien auf dem Cembalo zusammen und bildet mit der vielfältigen harmonischen Ausgestaltung zwischen Wohlklang und extravaganter Dissonanz das raffinierteste barocke Ausdrucksmittel ab. Auf der kostbaren Gültlinger Weinmar-Orgel von 1814 wird sie ein Orgelwerk Johann Sebastian Bachs zu Gehör bringen und in dessen österlich-triumphaler Arie "Fürst des Lebens" werden schließlich sowohl der Kampf mit dem Teufel zum ultimativen Sieg geführt, wie auch musikalisch die barocken Traditionen zusammengefasst und in zwei meisterlichen Basslinien vereinigt werden.

Das Konzert findet am Samstag, 14. Juli, ab 19 Uhr in der evangelischen Michaelskirche statt und dauert rund eine Stunde. Der liturgische Rahmen eines Nachtgebets in evangelisch-klösterlicher Tradition wird dabei die barocken musikalischen Kostbarkeiten umfassen. Am Tag zuvor ist das Konzert im Rahmen des "Simmersfelder Kultursommers" der Kulturwerkstatt in der kleinen Aichhaldener Kirche – dort erst ab 20.30 Uhr – ebenfalls zu hören.

Der Eintritt ist frei, am Ausgang wird um Spenden zur Deckung der Kosten gebeten.