Im Rahmen von Wildberg Classic Open war ein farbenfrohes, stimmungsvolles Spektakel in der historischen Kulisse zu erleben. Foto: Jacqueline Geisel

Wildberg Classic Open: Aufführungen mit Konzertchor, Orchester, Solisten und Tänzer. Farbenfrohes, stimmungsvolles Spektakel.

Wildberg - Orpheus steigt für seine geliebte Eurydike in die Unterwelt. Sein einziges Hilfsmittel zu ihrer Rettung: seine Musik, seine Lyra. Eine spannende Geschichte, der etwa 700 Menschen bei Wildberg Classic Open folgten.

Die Stimmung in der Schlossanlage war unvergleichlich. In der malerischen historischen Kulisse, während die Sonne unterging und allmählich nur noch Lichter und Feuer die Nacht erhellten, fand die Aufführung der Oper "Orpheus & Eurydike" einen passenden Rahmen. Auf einer Haupt- und Nebenbühne sowie einem Podest spielte sich das vielseitige Geschehen ab, an dessen Inszenierung eine Vielzahl von Menschen, Vereinen und Organisationen beteiligt waren.

Auf der Hauptbühne spielt sich der Großteil der Geschichte und der musikalischen Inszenierung ab. Das Sinfonieorchester Academia Amadeo 07 unter Leitung von Manfred Holder, der von Andreas Kramer dirigierte Konzertchor und Olga Steinle (Korrepetition) präsentieren dort eine gekonnte Darbietung des Werks von Christoph Willibald Gluck.

Eine besondere Rolle wird Orpheus zuteil, der nahezu das gesamte Stück als Solist zu hören ist. Bariton Hans Porten hat sich dieser Herausforderung gestellt und sie gemeistert. Seiner geliebten Eurydike lieh Sopranistin Heike Beckmann ihre Stimme. Marieluise Zeidler, ebenfalls Sopranistin, übernahm den Part des Amor.

Einen interessanten Beitrag zur Aufführung lieferten auch die Tänze. Auf der Nebenbühne traten zwei Ballettklassen der Musikschule, geleitet von Anna Seeger, in Erscheinung. Sie selbst begleitete beinahe das ganze Stück mit einem Ausdruckstanz als Orpheus Schatten. Als Solist bei den Instrumentalisten trat Johannes Hustedt (Querflöte) auf.

Im Publikum herrschte zumeist gespannte Stille. Es gab so viel zu sehen und zu hören, dass die Besucher lieber verharrten und die Aufführung genossen. Trotzdem regte sich immer wieder zaghafter, zum Schluss schließlich begeisterter Applaus.

Als künstlerische Gesamtleiterin und Moderatorin stimmte Lea Ammertal die Gäste auf die Oper ein. Die musikalische Gesamtleitung lag in den fähigen Händen von Andreas Kramer. Gerhard Schneider hatte die Regieassistenz übernommen.

Das passende Bühnenbild sowie die Dekoration der Schlossanlage gestalteten die Jugendkunstschule und die Wildberger Grundschulen. Bei den Kostümen steuerten Neuntklässler vom Bildungszentrum, angeleitet von Lehrerin Tina Leis, ihre Fertigkeiten bei.

Noch vor der eigentlichen Aufführung war bereits für Unterhaltung gesorgt. Das Salonorchester der Musikschule unter Leitung von Stefan Schneider gab eine Kostprobe seines Könnens.

Für die Verpflegung sorgten die erfahrenen Hobbyköche vom Männerkochtreff, angeleitet von Heiner Huber. Die Feuerwehr kümmerte sich um die Getränke.

Für die Maske zeichnete Tanja Sterz verantwortlich, "mixtown" für Licht und Ton. In der Nacht wachte der Hundesportverein. Der Bauhof packte ebenfalls tatkräftig mit an.

Die Begeisterung über die Aufführung hätte nach dem Ende der Oper nicht deutlicher zu Tage treten können. Applaus und Jubel überströmten die Bühne, während Bürgermeister Ulrich Bünger nach und nach allen Beteiligten der gelungenen Veranstaltung seinen Dank aussprach.