Das von Willy Wiedmann entworfene Martinsfenster                                                                                Foto: Peters Foto: Schwarzwälder-Bote

Ausstellung: Wiedmanns berühmtes Werk

Wildberg. Willy Wiedmann hat die evangelische Martinskirche maßgeblich geprägt: Drei Kirchenfenster hat der 2013 verstorbene Stuttgarter Künstler entworfen. Nun findet weitere Kunst von ihm nach Wildberg: seine berühmte Wiedmann-Bibel.

1976 entwarf Wiedmann sein erstes Kirchenfenster für die Martinskirche, drei Jahre später sein zweites und 2004 sein letztes.

Der Wildberger Schauspieler Walter Schultheiß, ein guter Freund von Wiedmann, bestärkte ihn in seinen Vorhaben und war dabei nicht nur Kontaktvermittler, sondern auch finanzieller Unterstützer. Mit Benefiz-Veranstaltungen griff er seinem damaligen Freund unter die Arme.

Neben dem Entwurf der Kirchenfenster widmete sich Wiedmann seinem größten Werk: 16 Jahre lang arbeitete er an seiner berühmten Wiedmann-Bibel. Sie besteht aus 3333 handgemalten Bildern in seinem selbst entworfenen Polykonstil. "Das Besondere an der Bibel ist, dass es keine wesentliche Geschichte gibt, die er nicht gemalt hat", erklärt Michael Frey, Pfarrer der Martinskirche. Zu Lebzeiten fand Wiedmann jedoch keinen Verlag, mit dem er seine Werke hätte veröffentlichen können. Nach seinem Tod fand sein Sohn Martin Wiedmann die Bilder auf dem Dachboden und ließ sie allesamt in einem aufwendigen Prozess digitalisieren.

Nun soll auch dieses Werk nach Wildberg finden. Vom 22. Oktober bis zum 19. November können die Bilder der Bibel mittwochs und sonntags digital und als Buch gebunden in der Wildberger Martinskirche angesehen werden. Zur Vernissage am Sonntag um 11 Uhr wird auch Sohn Martin Wiedmann kommen. Der Pfarrer, der zu Wiedmanns Lebzeiten im Amt war, wird die Ausstellung mit einer Rede eröffnen.