Nach der Partie gegen Tübingen standen die Spieler der wiha Panthers Schwenningen ein letztes Mal gemeinsam auf dem Parkett der Deutenberghalle. Foto: Eibner/Nina Sander

Die wiha Panthers Schwenningen verloren ihr vorerst letztes ProA-Spiel gegen die Tigers Tübingen mit 59:84.

Samstagabend, 21.10 Uhr. Panthers-Headcoach Alen Velcic trommelt seine Mannschaft zusammen, um sie auf einer letzten Ehrenrunde anzuführen. Wenig später tummelt es sich auf dem Parkett der Schwenninger Deutenberghalle – Spieler, Funktionäre und Fans reden und lachen. Es werden Fotos gemacht und Autogramm gegeben. Trotz einer erneut deutlichen Niederlage gegen spielerisch übermächtige Tigers aus Tübingen sind es Szenen der Freude, die sich in diesen Minuten abspielen.

918 Zuschauer kommen zum Derby

918 Zuschauer waren gekommen, um die Panthers aus der zweithöchsten Spielklasse Deutschlands zu verabschieden. Allerdings hatte diese Zahl – wie auch die gute Stimmung in der Halle – auch viel damit zu tun, dass nicht nur im prall gefüllten Gäste-Block zahlreiche Tigers-Trikots und einige gelb-schwarze Schals zu sehen waren. Doch in vielerlei Hinsicht fühlte sich die Partie wie ein ganz normales Saisonspiel an.

Spielerisch eine ganz klare Sache

Zum einen waren die Panthers, die einmal mehr nur mit sieben Spielern antraten, in nahezu allen Belangen unterlegen. Top-Scorer Jacob Knauf war mit 17 Punkten und 13 Rebounds ein Lichtblick. Spielmacher Casey Benson erwischte scoring-technisch einen rabenschwarzen Tag, traf nur drei seiner 18 Versuche aus dem Feld und einen seiner drei Freiwürfe. Zu viele Ballverluste, zu wenige zündende Ideen in der Offensive und gegen Ende immer mehr schwindende Kräfte – die deutliche 59:84-Pleite gegen den Tabellenzweiten war die logische Konsequenz des Spielverlaufs.

Seriös zu Ende gebracht

Zum anderen gingen Alen Velcic und sein Team das Spiel offenbar mit derselben Ernsthaftigkeit an, die sie trotz des sang- und klanglosen Abstiegs (fünf Siege aus 34 Saisonspielen) schon die komplette Spielzeit über auszeichnet. Erst nachdem die Schlusssirene ertönt war, gaben sich Trainerstab und Spieler dem versöhnlichen Applaus und dem damit endgültig besiegelten Abschied aus der ProA hin.

„Neuanfang“ in der ProB

Noch stehen viele Fragezeichen hinter der unmittelbaren Zukunft der Panthers. Vermutlich wird man wieder mit einem komplett neu zusammengewürfelten Kader in die Saison 2023/24 gehen. Doch bleibt Alen Velcic an Bord? Und in welcher Liga wird der Neuaufbau stattfinden? Die Lizenzunterlagen für die ProB wurden fristgerecht eingereicht, die Gründung einer neuen GmbH soll im Zuge des noch laufenden Insolvenzverfahrens die Lösung sein. Dementsprechend betont Panthers-Geschäftsführer Michael Krivanek: „Unser Hauptaugenmerk liegt nach dem Abstieg nun darauf, den Profi-Basketball in Villingen-Schwenningen auf ein solides Fundament zu stellen und in der ProB den Neuanfang zu schaffen.“

Statistik

Panthers-Punkte: Jacob Knauf (17), Devonte McCall (13), Badu Buck (10), Casey Benson (8), Jacob Mampuya (5), Mark Mboya Kotieno (4), Emmanuel Womala (2).
Beste Scorer der Tigers:   Mateo Seric (20), Bakary Dibba (12), Gianni Otto (10).
Feldwürfe: Panthers 21/59 (36%) – Tigers 34/73 (47%). Dreier: 6/21 (29%) – 7/25 (28%). Freiwürfe: 11/19 (58%) – 9/11 (82%). Rebounds: 41 – 41. Assists: 17 – 21. Turnover: 24 – 13. Fouls: 13 – 23.