Vom 0:2 überrascht wurde Nagolds Keeper Joel Mogler. Foto: Kraushaar

Einmal reinschnuppern, das war’s! Oberligist SSV Reutlingen ließ in der zweiten Runde des wfv-Pokals beim VfL Nagold nichts anbrennen.

Immer wenn die Oberliga-Gäste aus Reutlingen das Tempo kurz anzogen, bekam Landesligist VfL Nagold Probleme. „Es wäre schlimm, wenn es nicht so wäre“, verwies Maik Stingel auf den Zwei-Klassen-Unterschied.

Vier Neue zeigen sich

Cheftrainer Armin Redzepagic im Urlaub, die beiden Fleischle-Brüder verletzt, Bubacarr Sanyang, Elias Bürkle und Chris Wolfer unter den Zuschauern – Gelegenheit für vier Neue beim VfL Nagold, sich zu zeigen. „Ich habe heute nur die Außenlinie bewacht“, stellte der Sportliche Leiter Raphael Saschko über seine Rolle auf der Bank fest, „die Auf- und Einstellung der Elf hat unser Co-Trainer Serach von Nordheim übernommen.“

Der beorderte Halim Perparim, Nick Schweizer und Faruk Inanc in die Viererkette, installierte davor mit Marco Quiskamp und Tastan Burak eine „Doppelsechs“, die Außenbahnen besetzte Özhan Berk und Christos Thomaidis, offensiv hinter der einzigen Spitze Laurenziu Biemel agierte Matthias Rauser. Von Beginn an hochengagiert, war der Ex-Altburger nicht nur wegen seines Tors zum zwischenzeitlichen 1:2 die herausragende Figur im Nagolder Spiel.

Das begann eher „sachlich“. Die erste Viertelstunde verlief weitgehend emotionslos – bis zur 14. Minute, als Serach von Nordheim eine Linksflanke unbedrängt mit „Schmackes“ ins eigene Netz wuchtete. Ein Geschenk, das der SSV gerne annahm, um kontrolliert weiter auf die nächste Chance zu warten. Die kam in der 40. Minute, als sich Joel Mogler von einer verunglückten Flanke von Riccardo Gorgoglione überraschen ließ. „Zwei ausgesprochen dumme Gegentore“, so von Nordheim, der kurz darauf nach der nächsten komischen Situation – der SSV Reutlingen hatte beim ersten VfL-Eckball wegen einer beabsichtigten Auswechslung kurz abgeschaltet – aber den Anschlusstreffer durch Matthias Rauser (43.) bejubeln durfte.

Erste Aktion: Tor!

Mit Ruiz Diaz, Onesi Kuendienda und Vladan Djermanovic hatte der SSV-Coach zur zweiten Halbzeit drei Wechsel vorgenommen, kurz darauf kam noch Mattia Trianni, und dessen erste Aktion bestand darin, das Leder zum 3:1 (55.) im Nagolder Netz unterzubringen. Das Spiel war gelaufen, die Gäste gingen mit einem weiteren Treffer durch Ruiz Dias (64.) auf Nummer sicher.

Der VfL hatte sich zu diesem Zeitpunkt etwas höher positioniert, versuchte vorne früher draufzugehen, was jedoch nur über Matthias Rauser und Laurenziu Biemel funktionierte. Rauser war nach einer Stunde platt, für ihn kam Jan Beifuß. Kurz danach wurde Christos Thomaidis, der kaum ins Spiel fand, durch Philipp Schäuble ersetzt, und Jürgen Schechinger kam für Özhan Berk in die Offensive, defensiv ersetzte Fabian Mücke Marco Quiskamp. Mehr als zwei gute Möglichkeiten für Jan Beifuß (82./zur Ecke abgewehrt) und Jürgen Schechinger (85./Kopfball auf den Torhüter) kam jedoch nicht mehr zustande.

Trainerstimmen

Serach von Nordheim (VfL Nagold): „Die ersten zwei Toren sind voll gegen uns gelaufen, Mitte der zweiten Halbzeit hat man gesehen, dass uns noch die Fitness fehlt. Da müssen wir in den nächsten zwei Wochen noch etwas tun. Wir hätten auch ein, zwei Tore machen können, aber dafür hat uns das Spielglück gefehlt.“

Maik Stingel (SSV Reutlingen): „Kein super Spiel, eher ein Pflichtsieg, beim Gegentor wollten wir wechseln, das ist blöd gelaufen. Der Platz war uneben und hoch, es waren sehr anstrengende Bedingungen! Dazu kam, dass wir aus dem Trainingslager kommen, das war heute der fünfte Tag in Folge.“

VfL Nagold – SSV Reutlingen 1:4 (1:2)

VfL Nagold: Mogler (Tor) Inanc (81. Marius Hogg) – Schweizer – von Nordheim – Halimi – Burak – Quiskamp (73. Fabian Mücke) – Rauser (61. Jan Beifuß) – Berk (68. Jürgen Schechinger) – Biemel – Thomaidis (70. Philipp Schäuble.)

SSV Reutlingen: Piu (Tor) Staiger (77. Ben Schaal) – Jäger – Ilic – Krajinovic – Kaisar (46. Vladem Djermanovic – Gorgoglione (54. Mattia Trianni) – Schiffel (43. Ruiz Diaz)– Plattenhardt – Inan (46. Onesi Kuengienda) – Morina.

Tore: 0:1 von Nordheim (14./Eigentor) 0:2 Riccardo Gorgoglione (40.), 1:2 Matthias Rauser (43.), 1:3 Mattia Trianni (55.), 1:4 Ruiz Diaz (64.).

Schiedsrichter: Marc List – Markus Schmidt – Konstantinos Chassanidis.

Zuschauer: 350.