Andreas Griesser (links) ermöglichte mit zwei Toren und dem späten 5:4-Siegtreffer gegen Nehren das Duell in Tübingen. Foto: Holger Rohde

Das Ziel ist klar: „Weiterkommen!“ Nach dem emotionalen Pokalkrimi am Mittwoch gegen Nehren (5:4 nach Verlängerung) erwartet die Bösinger im WFV-Pokal erneut ein Ligaduell – diesmal auswärts beim SV 03 Tübingen.

Dem Sieger winkt ein Spiel mit dem Gewinner der Partie VfL Sindelfingen gegen den VfL Pfullingen.

Neun-Tore-Spektakel

WFV-Pokal, 2. Runde: SV 03 Tübingen – VfB Bösingen (Samstag, 15.30 Uhr). „Schauen wir mal, was passiert“, ging VfB-Trainer Peter Leopold in das Nehren-Spiel unter dem Gesichtspunkt, „dass wir 21 Mann im Kader haben, sich jeder zeigen möchte und es Konkurrenzkampf gibt, weil wir gut im Training arbeiten.“

Kampfgeist zahlt sich aus

Das Neun-Tore-Spektakel dürfte Leopold wertvolle Erkenntnisse gebracht haben. Positiv: Die Offensive ist in der Lage, viele Chancen und Tore herauszuspielen. Mental ist das Team bärenstark. Dreimal holten die Bösinger einen Rückstand auf. Doch sie kassierten aus dem Nichts das 0:1, mit dem Pausenpfiff gar das 1:2. In den letzten elf Minuten fielen zwei Gegentore zum 3:4. Der Kampfgeist wurde in der 95. Minute mit dem 4:4 und der Verlängerung belohnt. Am Ende zahlte sich die Geduld aus, als Andreas Griesser mit einem seiner beiden Treffer zum 5:4-Sieg einnetzte.

VfB mit „super Moral“

Was nimmt der Bösinger Coach mit in die nächste Runde? „Wir haben eine super Moral. Es harmoniert in der Mannschaft. Durch die Auswechslungen hatten wir keinen Bruch im Spiel. Streckenweise haben wir sehr gut Fußball gespielt. Es hat Spaß gemacht, in der Spieleröffnung und den Varianten nach vorne zu spielen.“ Leopold sah allerdings auch „vier Gegentore, die man ansprechen muss. Da muss sich noch einiges finden“.

Eventuell mit schweren Beinen

In Tübingen ist das Ziel klar: „Wir wollen natürlich weiterkommen. Haben aber 120 Minuten in den Beinen. Wir werden etwas anders aufstellen, weil der Kader groß ist. Einige Akteure sind in Beffendorf beim Stadtpokal in der SG im Einsatz, damit alle Spielpraxis bekommen.“

Tübingen wirft Verbandsligisten raus

Kurios: Gastgeber SV03 war in der Vorsaison letzter Heimgegner (2:2), das Ligaspiel findet bereits am 1. Spieltag statt. „Eine etwas unglückliche Konstellation, damit man nicht gleich alle Karten auf den Tisch gelegt hat“, so Leopold. Tübingen überraschte Verbandsligist GSV Maichingen in der 1. Runde mit einem 3:0 durch zwei späte Treffer, nachdem der Favorit zwei rote Karten kassierte.

Viele Veränderungen beim Gegner

Spielertrainer Jürgen Mössmer hat enorme personelle Veränderungen zu stemmen: sieben Abgänge, darunter Freistoßspezialist Harun Günay und die Torjäger Daniel Breuninger sowie nach sieben Jahren und 60 Treffern Mouhamad Arfoui – sowie sieben Neue mit Christoph Bertram (SV Ohmenhausen), dem Jamaikaner Tyreese Weiss (spielte auch bei West Karlsruhe, Germania Friedrichstal), Bilal Guia (TuS Metzingen), Tobias Haux (1. FC Frickenhausen), Elias Victor (VfL Pfullingen), Felix Springmann (TV Bempfingen) und Mert Asma (SSV Reutlingen).