Der Hautausschlag bei Gürtelrose kann überall am Körper auftreten. Foto: Friso Gentsch/dpa

Gerade im fortgeschrittenen Alter können viele von schmerzhaften Erfahrungen mit der Gürtelrose berichten. Im Ortenaukreis ist die Zahl der betroffenen in den vergangenen Jahren kontinuierlich angestiegen, berichtet die AOK-Gesundheitskasse.

Es kann jeden treffen, teilt die AOK mit. Grundsätzlich könne jeder, der schon einmal an Windpocken erkrankt war, auch an Gürtelrose erkranken. Keine Altersgruppe sei davor gefeit. Besonders betroffen seien jedoch ältere Menschen und Menschen mit geschwächter Immunabwehr. Gürtelrose ist eine sehr schmerzhafte Erkrankung, so die AOK weiter. Sie wird am häufigsten durch die Reaktivierung der im Körper verbliebenen Viren nach einer Windpockeninfektion ausgelöst.

„Das Virus nistet sich nach einer überstandenen Windpockeninfektion inaktiv in den Nervenzellen im Gehirn und Rückenmark ein. Kommt es jedoch zu einer Schwächung des Immunsystems, kann der Virus wieder aktiviert werden und wandert dann über die Nervenbahnen zur Haut, wo sich schmerzhafte Entzündungen meist in Verbindung mit dem für Gürtelrose typischen Ausschlag bilden“, erklärt AOK-Mediziner Ralph Bier.

Im Kreis stieg die Anzahl der erkrankten AOK-Versicherten über 40 Jahre in den vergangenen fünf Jahren leicht. So waren 2017 insgesamt 1004 Versicherte und 2021 bereits 1070 deshalb in ärztlicher Behandlung. Auffallend ist, dass mehr Frauen als Männer betroffen sind (2021: 690 Frauen und 380 Männer).

Bei Anzeichen für Gürtelrose sollte der Hausarzt konsultiert werden

„Bei Anzeichen einer Gürtelrose sollte unbedingt die Hausarztpraxis zur Abklärung aufgesucht werden, um eine eindeutige Diagnose zu stellen und die Schmerzen entsprechend ihrer Ursache auch zu behandeln. Eine frühzeitige Behandlung kann chronischen Schmerzen und Komplikationen vorbeugen“, rät Bier.

Auslöser können Stress, bestimmte Medikamente wie zum Beispiel Cortison oder zu wenig Sonnenschutz sein. „Eine Gürtelrose kann überall am Körper auftreten. Oft ist nur eine Region betroffen, etwa die Brust oder der Rumpf. Dort, wo es schmerzt, entsteht später in der Regel der typische Hautausschlag. Die Schmerzen im betroffenen Bereich haben ihre Ursache in den Entzündungen der Nervenbahnen. Sie können auch nach dem Abheilen des Ausschlags noch einige Zeit anhalten. In seltenen Fällen werden diese Schmerzen chronisch, bleiben, also dauerhaft bestehen. In schweren Fällen kann die Erkrankung auch andere Organe betreffen, beispielsweise Gehirn, Nervensystem, Lunge oder Leber. Dies kann zu einem lebensgefährlichen Verlauf führen“, sagt Bier.

Impfen kann helfen

Um sich selbst vor einer Gürtelrose zu schützen, empfiehlt die Ständige Impfkommission Menschen über 60 Jahren und Menschen mit dem Risiko für einen schweren Verlauf bereits ab 50 Jahren die Impfung gegen Gürtelrose, heißt es in der Mitteilung der AOK.