Die Ganztagesbetreuung in der Grundschule stellt Höfen vor Probleme. Foto: © Christian Schwier - stock.adobe.com/Christian Schwier

Verwaltung und Gemeinderäte diskutieren in ihrer Klausurtagung Ergebnisse der Arbeitsgruppen zu Zukunftsstrategien. Nun will die Gemeinde eine Agentur beauftragen – auch wenn das Geld kostet und sich die finanzielle Lage wohl nicht bessern wird.

In ihrer Klausurtagung setzten sich Gemeindeverwaltung und Gemeinderat Höfens mit den Ergebnissen der Arbeitsgruppen zu unterschiedlichen Strategiefragen auseinander, teilt die Gemeinde mit. „Wir hatten eine sehr arbeitsintensive Klausur mit vielen Themen, in denen wir wegweisende strategische Richtungsentscheidungen für die Zukunft getroffen haben“, betonte Bürgermeister Heiko Stieringer.

Folgenreiche Entscheidung

Die folgenreichste Entscheidung: „Wir bemühen uns zeitnah um die Finanzierung und die Auswahl einer Agentur für ein Gemeindeentwicklungskonzept. Denn die Ergebnisse der Arbeitsgruppen zu den Themen Gewerbegebiet, Innenentwicklung, Baugebiete, Verkehr, Immobilienstrategie machten deutlich, dass alle relevanten Themen für die Weiterentwicklung Höfens sehr eng zusammenhängen und wir ohne einen gesamtheitlichen/umfassenden Plan, der alle Planungsbedürfnisse beinhaltet, gegeneinander abwägt und in eine für die Gemeinde realisierbare Reihenfolge bringt, nicht wirklich vorankommen. Wir sehen die Schwierigkeit, dass wir uns mit der Umsetzung eines Projekts die angestrebte Entwicklung eines anderen verbauen. Deshalb suchen wir jetzt erfahrene Experten und Planer. Außerdem soll die Bevölkerung bei der Entwicklung eines gesamtheitlichen/umfassenden Plans mitgenommen werden.“

Kämmerin Lena Rehklau machte gleich zu Beginn der Klausur deutlich, dass sich die finanzielle Lage der Gemeinde in den kommenden Jahren nicht verbessern wird, und für die Umsetzung vieler interessanter Vorschläge nur sehr begrenzte Ressourcen zur Verfügung stehen werden.

Ganztagesbetreuung ab 2026

Mit Blick auf die geplante Ganztagesbetreuung ab 2026 und die aktuelle Betreuungssituation in Höfen wurde eine weitere Arbeitsgruppe gegründet, die Anfang 2024 ihre Arbeit aufnehmen wird und die verschiedene Optionen bewerten soll. Schulleiterin Rotter hatte als Gast an der Klausur teilgenommen und über aktuelle Entwicklungen berichtet.

Mit dem auf das Schuljahr 2026 datierten Rechtsanspruch auf Ganztagesbetreuung müssen auch in Höfen Räume bereitgestellt und Personal aufgebaut werden. Deutlich wurde, dass es bereits jetzt Engpässe bei der freiwilligen Betreuung der Grundschüler gibt. Die neue Arbeitsgruppe wird die Entwicklungen auswerten und den Kontakt mit Schule und Elternvertretern suchen, sobald belastbare Informationen vorliegen. Bürgermeister Stieringer: „Für die Identität Höfens als familienfreundliche Gemeinde, benötigen wir in diesem Bereich gute Lösungen.“

Auf der Tagesordnung standen noch weitere strategische Themen und Analysen, über die die Gemeindeverwaltung in den kommenden Wochen informieren will. Dazu gehören die Entwicklung der Verkehrssituation, die verstärkte Nutzung von sauberer Energie, das Thema der Quellenbewirtschaftung, ein Leitbild für die Waldnutzung, der Haushalt 2023/24 und die Entwicklungen bei geplanten Baugebieten.