Die Elefanten-Dressur im Weltweihnachtscircus sorgt vor allem bei Peta für Proteste. Foto: dpa

Für die einen ist es ein Riesenspaß, für die anderen werden Elefanten regelrecht zum Affen gemacht: Die Diskussion um Auftritte von Elefanten in der Manege hält an - auch beim Weltweihnachtscircus.

Stuttgart - Der Weltweihnachtscircus in Stuttgart hat die Aufführungen mit Elefanten gegen Kritik von Tierschützern verteidigt. „Bei uns sind nur sehr, sehr ausgewählte Tiernummern dabei“, sagte Sprecher Arnulf Woock der Deutschen Presse-Agentur. „Es sind Nummern, bei denen wir wissen, dass die Tiere artgerecht gehalten und gepflegt werden.“ Wer einmal beobachte, wie die Familie Casselly mit ihren Elefanten umgehe, sehe „eine wahnsinnig enge Beziehung“. Die Tiere seien dort „schon irgendwie Familienmitglieder“.

Tierschützer der Organisation Peta wendeten sich kürzlich erneut gegen einen „skrupellosen“ Umgang des Zirkusses mit Elefanten. Nicht selten mit ruppigen Methoden würden die Tiere zu ihrem untypischen Verhalten gebracht. Die Bewegungsarmut der Tierarten, die in freier Wildbahn oft weite Strecken zurücklegen, ist Tierschützern schon länger ein besonderer Dorn im Auge. Viele Elefanten würden über Nacht angekettet, damit sie nicht ausbrechen könnten.

In Stuttgart dürfen Zirkusse mit Wildtieren seit einiger Zeit nur auf dem Cannstatter Wasen. Dort sei Platz, etwa für die Elefanten, die dort mit dem Weltweihnachtscircus gastieren. Wie die Bundestierärztekammer forderte auch der Bundesrat zuletzt 2011 ein Verbot von Großaffen, Elefanten, Bären, Giraffen, Nashörnern und Flusspferden in der Manege. Die Bundesregierung ging darauf bisher nicht ein - mit Verweis auf die Berufsfreiheit der Dompteure.

Es sei nachvollziehbar, dass es Kritik gibt, sagte Zirkussprecher Woock. Die Diskussion darüber sei positiv. „Es gibt genügend Fälle, bei denen es notwendig ist, da einzugreifen und darauf hinzuweisen.“ Nicht so freilich beim Weltweihnschtscircus. „Wir gehen damit ganz offen und offensiv um, um zu zeigen, dass die Tiere hier pfleglich und gut behandelt werden“, betonte Woock.