Alexander Angst ist am Mittwoch gestorben. Foto: Archiv Foto: Schwarzwälder Bote

Trauer: Gemeinderat Alexander Angst im Alter von 58 Jahren gestorben

Wellendingen (apf). Gemeinderat, Sozialdemokrat, Narrenrat, Tischtennisspieler und überzeugter Junggeselle: Alexander Angst hatte vielseitige Interessen und Vorlieben und fand am Mittwoch ein tragisches Ende.

Wie Bürgermeister Thomas Albrecht mitteilte, wurde der 58-jährige Wellendinger am frühen Dienstagmorgen verletzt im Eingang seines Hauses aufgefunden. Ein Notarzt wurde gerufen, Alexander Angst ins Klinikum nach Villingen-Schwenningen transportiert. Allein, die Mediziner konnten letztendlich nicht mehr helfen. Angst starb am 25. April.

Dass Alexander Angst ein geselliger Mensch war, können all die bestätigen, die ihn kannten. Er setzte sich für das Gemeinwohl und die Gemeinde Wellendingen in vielfältiger Weise ein. Als Gemeinderat vertrat er die Interessen der Bürger beider Ortsteile seit 2004 und bereits einst als Nachrücker 1993/94. Er kandidierte für die Sozialdemokraten und hielt den relativ kleinen Ortsverein erfolgreich viele, viele Jahre zusammen.

Mit 18 Jahren trat er – in einer CDU-dominierten Familie – in die SPD ein. Dies stellten die Sozialdemokraten erst unlängst bei ihrem ersten Bürgerempfang im Landkreis fest und verliehen Angst die Willy-Brandt-Medaille, die höchste Auszeichnung, die die SPD an ihre Mitglieder vergibt.

Dass man auf seine Hilfe zählen konnte, zeigte sich vor allem in den turbulenten Jahren, als sehr viele Flüchtlinge nach Deutschland kamen. Alexander Angst engagierte sich seit 2016 in der Flüchtlingshilfe. Aber nicht nur dort.

Darüber hinaus fuhr er Mittagessen für den Kindergarten und die Schule aus. Wenn er kam, gab es nicht selten ein großes Hallo, wie nicht nur Bürgermeister Albrecht beobachtet hat. Alexander Angst war beliebt – bei jung und alt. Seit mehr als 30 Jahren setzte er sich aktiv für das Wellendinger Brauchtum in der Narrenzunft ein. Zunftmeister Robert Baier beschreibt ihn voller Hochachtung als einen Narren durch und durch.

Ein begeisterter und aktiver Tischtennisspieler war Alexander Angst obendrein. Nicht selten wurden Erfolge mit der Mannschaft noch im "Adler" entsprechend gefeiert oder Niederlagen aufgearbeitet. Darüber hinaus war er Mitglied in nahezu allen anderen Wellendinger Vereinen.

Gleiches galt für den Gemeinderat. Als Alexander Angsts Stärke galten dabei nicht unbedingt die geschliffenen Wortbeiträge, sondern die engagierte Mitarbeit im Hintergrund. Sachdienliche Beiträge bereicherten die Arbeit im Ratssaal. Und sein Verständnis von Demokratie. Beschlüsse trug er mit, auch wenn er anderer Ansicht gewesen war. Auf vielfältige Weise informierte er sich über das Weltgeschehen und hatte in Wellendingen sein Ohr am Puls der Zeit.

Da derzeit noch das Todesermittlungsverfahren geführt werde, wie die Staatsanwaltschaft auf Nachfrage mitteilte – nach den vorliegenden Erkenntnissen geht sie von einem Unglücksfall aus –, steht der Termin für die Beerdigung noch nicht fest.