Tobias Vötsch und Annemarie Schneider (stehend, von links) präsentierten die Position der Bürgerinitiative. Foto: Wolf-Ulrich Schnurr

Der 24. Oktober war jener Tag, an dem das Vorhaben „KSK-Absatzgelände“ mit dem Scoping-Termin ganz formell im Zollernalbkreis aufgeschlagen ist.

In der Geislinger „Harmonie“ besprachen Vertreter der betroffenen Kommunen und der zuständigen Behörden, die sogenannten „Träger öffentlicher Belange“ (TÖB), welche Aspekte bei der anstehenden Umweltverträglichkeitsprüfung berücksichtigt werden sollen. Diese Beratung war zwar unter Ausschluss der Öffentlichkeit, doch die BI erhielt zuvor Gelegenheit, die Gründe ihrer Ablehnung des Bundeswehr-Vorhabens darzulegen.

Neu sind die Argumente gegen die Waldhof-Pläne nicht. Jeder, der die Diskussionen schon länger verfolgt und selbst mit den Betroffenen gesprochen hat, kennt diese gut. Doch möglicherweise sind diese am Dienstagvormittag jenen Vertretern von Bundes- und Landesbehörden eindrücklicher geworden, die das Vorhaben direkt begleiten oder vorantreiben.

Das Thema berührt viele in der Region

Diese Erwartung drückte auch Joachim Brückner aus. Er ist der für das Vorhaben „Ersatzgelände der Bundeswehr“ zuständige Referatsleiter im baden-württembergischen Staatsministerium.

Das Thema berühre viele in der Region, wusste er nicht nur dank öffentlicher Informationsveranstaltungen und Bürgersprechstunden in Geislingen in den vergangenen anderthalb Jahren: Vor dem Eingang der „Harmonie“ hatten Mitglieder und Sympathisanten der Bürgerinitiative ein Spalier mit Schildern und Bannern gebildet, durch das die Behördenvertreter ins Gebäude gehen mussten.

Vor dem Eingang der „Harmonie“ hatten Mitglieder und Sympathisanten der Bürgerinitiative ein Spalier mit Schildern und Bannern gebildet. Foto: Wolf-Ulrich Schnurr

Die Präsentation der BI, fasste Brückner zusammen, habe dieses den TÖB deutlich vor Augen geführt. Deren Vertreter könnten dadurch die Sicht der Aktivisten beim anschließenden Scoping im Hinterkopf behalten.

Annemarie Schneider und Tobias Vötsch von der BI nutzten die ihnen gewährten 20 Minuten effizient: Anschaulich zeigten sie in Bild und Wort, welche Nachteile für Mensch, Tier und Natur auf dem Kleinen Heuberg durch das Fallschirmübungsgelände aus ihrer Sicht zu erwarten wären.

Die Vertreter der BI nutzten die ihnen gewährten 20 Minuten Redezeit effizient. Foto: Wolf-Ulrich Schnurr

Überraschend ist beispielsweise der Radius, der durch Übungsflüge auch kleinerer Maschinen rund um den „Flugplatz“ betroffen wäre. Noch größere Kreise zögen schweren Airbus 400M – fast bis Rottweil.

Eine Grafik listet mehr als ein Dutzend Bundeswehrstandort im Umkreis von weniger als anderthalb Fahrstunden um die KSK-Kaserne in Calw auf. Warum, regten die Aktivisten zum Nachdenken an, werde nicht diese bestehende Infrastruktur genutzt und damit Steuergeld gespart?

BI: Das weitere Verfahren sollte öffentlich verlaufen

Stattdessen werde das neue Übungsgelände am Waldhof geplant – und das nach einer „Basta-Bekanntgabe“ im vergangenen Jahr. Die BI fordert deshalb, das weitere Verfahren öffentlich zu machen und die Bürger zu beteiligen.

Tobias Vötsch, dessen Danneckerhof der dem Waldhof am nächsten gelegene landwirtschaftliche Betrieb ist, fasste abschließend die Förderung der mehr als 800 BI-Mitglieder zusammen: „Der Waldhof soll kein Flugplatz werden.“