Die Prüfungen, die die Bürgerinitiative Waldhof und die regionalen Behördenvertreter eingefordert haben, sollen besonders sorgfältig abgearbeitet werden. Foto: Wolf-Ulrich Schnurr

Beim Scoping-Termin für den Waldhof wurden mehr Prüfungsaufträge festgelegt, als sonst die Regel ist.

Rund vier Stunden haben Vertreter von Bundes- und Landesministerien, Ämtern und regionalen Vertretern am Dienstag im Geislinger Bürgerhaus getagt. Bei dem Scoping-Termin wurden jene Punkte besprochen, die im Rahmen der auf mindestens 17 Monate angesetzten Umweltverträglichkeitsprüfung abgearbeitet werden sollen.

Nicht zuletzt die Bürgermeister jener Städte und Gemeinden die in der näheren Umgebung des geplanten Fallschirmübungsgeländes liegen und von den Flügen betroffen wären, sowie der Landrat und der Forstamtsleiter waren bei der Besprechung dabei. Das Öffentlichwerden der Waldhof-Pläne im Februar 2022 hatte auch sie überrumpelt und einigen Unmut bewirkt. Jetzt hatten sie Gelegenheit darzulegen, was aus Sicht ihrer Verwaltungen und Bürger berücksichtigt werden muss.

Bürgermeister fordern Anliegen aus der Bevölkerung ein

Geislingens Bürgermeister Oliver Schmid schildert auf Frage unserer Redaktion, er und seine Amtskollegen hätten unter anderem die Punkte eingefordert, die vor der Sitzung von der Bürgerinitiative formuliert oder auch in Gemeinde- und Ortschaftsräten diskutiert wurden: „So wurden neben den Bereichen Natur und Umwelt, Denkmalschutz, Verkehr, Wasser und Böden auch die Interessen der anliegenden Hühnerhöfe, der Landwirte, der Feuerwehr und des Rettungsdiensts ebenso wie das Jagdwesen in den Prüfauftrag einbezogen.“

An erster Stelle, so Schmid, seien die möglichen Auswirkungen des Flugbetriebs auf die rings um den Waldhof lebenden Menschen gestanden. „So wurde auch zugesichert, dass gutachterlich konkrete Lautstärkewerte für die unterschiedlichen Überflüge ermittelt werden.“ Dies ist auch eine zentrale Forderung der BI.

Auch der historische Wasserturm müsste abgerissen werden, wenn der Waldhof zum Fallschirmübungsgelände würde. Foto: Eberhard Mollenkopf

Die Vertreter des Luftfahrtamts der Bundeswehr und der Bundeswehr seien durchweg offen für weitergehende Prüfaufträge gewesen, auch wenn diese über den klassischen Inhalt einer Umweltverträglichkeitsprüfung hinausgingen, berichtet Schmid weiter. „Die Arbeitsatmosphäre war sehr konzentriert und durchweg professionell.“

Geislingens Bürgermeister ist überzeugt, dass „die Fachbehörden in hohem Maße die Interessen ihrer Fachbereiche und der Raumschaft vertreten haben“. Nicht zuletzt seien die Präsentation der BI Waldhof und deren Kommunikation mehrfach gelobt worden. Auch inhaltlich scheinen die Ausführungen bei den am Scoping Beteiligten angekommen zu sein.