An diesem Stand auf dem Tailfinger Ferienwaldheim werden Äste und Steine Foto: Kuster

Auf die Plätze, fertig, los: Die Ferienwaldheime in Ebingen und Tailfingen haben begonnen. Hier wie dort erwartet die teilnehmenden Kinder und Jugendlichen ein abwechslungsreiches Programm

Für 223 Kinder haben die Sommerferien auf dem Tailfinger Waldheim begonnen. „Mehr geht nicht“, sagt die hauptamtliche Leiterin Birgit Bech. Am Montagmorgen sind Kinder eifrig dabei, ihre Lager aufzuschlagen und mit Kronkorken Handel zu treiben: An einem Stand „verkaufen“ Kinder beispielsweise Äste und Steine zum Lagerbau, andere bieten Glücksspiele an. Wobei manche Kronkorken – zum Beispiel jene mit den Animationsfiguren Ladybug und Cat Noir – einen höheren Tauschwert haben als andere.

Insgesamt 14 Gruppen gibt es – neu unter ihnen sind die „Waldheim-Zwerge“, bestehend aus Kindergarten-Kindern im Alter ab vier Jahren, und die „14+-Gruppe“, anstelle der „Schulungsgruppe“ für angehende Gruppenleiter. Über eine Kooperation mit der Förderschule nehmen zudem auch Kinder mit körperlichen Einschränkungen oder Förderbedarf am Waldheim teil.

Statt mit Kronkorken wird in der Kinderstadt mit Papiergeld bezahlt

Ein besonderer Höhepunkt erwartet die Kinder in der zweiten Woche: Dann dürfen sie ihre eigene „Kinderstadt“ errichten, die ihre Eltern am Tag des Elternfests besichtigen werden. Birgit Bech ist schon gespannt, was alles darin vorkommen wird: Gärtnerei? Friseur? Sportplatz? „Wenn etwas nicht funktioniert, dann wird etwas Neues errichtet.“ Bezahlt wird dort aber nicht mit Kronkorken, sondern mit Kindertalern aus Papier.

Die erste Woche hingegen dient vor allem dem gegenseitigen Kennenlernen; am Samstag gehen alle gemeinsam in das Badkap. Daneben gibt es immer wieder Erzähl- und Singstunden unter dem diesjährigen Motto „Wetten, dass Gott echt stark ist?“.

Auch das Ferienwaldheim in Ebingen ist mit rund 260 Kindern – in neun Gruppen – voll ausgelastet, sagt Leiterin Anja Fritschi. „Wir haben bei uns Kinder aus dem gesamten Raum Albstadt“, berichtet sie, aber auch aus der näheren Umgebung und sogar aus Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Kreis) oder Bad Saulgau (Kreis Sigmaringen). Neu ist die „Waldknöpfle-Gruppe“ für Kinder zwischen drei und vier Jahren.

Das Programm hält für die Kinder einiges in petto: Am Mittwoch in der ersten Woche findet – je nach Wetterlage – die große Wasserschlacht mit der Ebinger Feuerwehr statt. Am Donnerstag wird ein Großgeländespiel veranstaltet. „Die Kinder bekommen einen Laufzettel, der sie zu verschiedenen Stationen führt“, erklärt Fritschi. Am Freitag wird ein Hoffest mit Tombola gefeiert. Der Hauptpreis: Zwei Bürostühle im Wert von je 500 Euro.

Das Büroteam des Ebinger Ferienwaldheims auf dem – noch – leeren Lieferpool. /Kuster

Der Höhepunkt der zweiten Woche ist das Elternfest am Freitag, bei dem die Gruppen kleine Aufführungen präsentieren, getreu dem diesjährigen Waldheim-Motto: „Wenn Träume wahr werden“. Das Badkap wird Mitte der dritten Woche besucht – bis dahin können die Kinder in einem „Lieferpool“ der Firma Korn planschen.

In beiden Waldheimen essen die Kinder am liebsten Nudelgerichte

Zudem veranstalten die Pfarrerinnen Ilze Druvina und Marlies Heist tägliche Andachten, begleitet von Organist Andreas Kind auf dem Keyboard. Im Übrigen aber sind die Betreuer und Pädagogen laut Fritschi sehr frei in der Planung ihrer Aktivitäten.

Das Küchenteam des Tailfinger Waldheims /Kuster

Was das Essen angeht, so sorgen die Küchenteams beider Waldheime dafür, dass für jeden etwas dabei ist – auch für Kinder mit Lebensmittelallergien oder -unverträglichkeiten. Und was ist das Lieblingsgericht der Kinder? In Tailfingen sind Pasta mit Brokkoli-Sahnesoße der absolute Renner; in Ebingen schmecken vor allem Spaghetti Bolognese und Käsespätzle.