Seit er mit acht Jahren anfing, Schlagzeug zu lernen, träumte Felix Ohngemach von der großen Karriere. Nun steht er mittendrin. Foto: Julia Unger

Felix Ohngemach startet mit Band Sonni Fäsh durch. Höhepunkt ist Auftritt beim Bundespräsidenten.

Waldachtal-Salzstetten - Aufgewachsen im beschaulichen Salzstetten, spielt er mit seiner Band Sonni Fäsh nun als Vorband für Stars wie Yvonne Catterfeld und Andreas Bourani: Felix Ohngemach lebt seinen Traum – und spielt dabei sogar für den Bundespräsidenten.

"Und der Gewinner des Backnanger Songcontests ist: Sonni Fäsh." Ein kurzer Satz, der die Zukunft der fünfköpfigen Band komplett verändern sollte. Zwei Jahre ist es gerade einmal her, dass die eigentlich nur als Projektband gedachte Gruppe mit ihrem ersten Song "Schneckenreise" an dem Wettbewerb teilnahm – und auf Anhieb gewann.

Daraufhin folgten Auftritte als Vorband von Yvonne Catterfeld, Pur, Andreas Bourani und auch Mark Forster. Backstage mit den Stars, eine Vorstellung von der Schlagzeuger Felix Ohngemach lange geträumt hatte. "Es war schon immer mein Traum, mal ein großer Rockstar zu werden. Auch wenn man sich das mit 16 natürlich anders vorstellt, als es nachher wirklich ist", sagt er lachend. "Es gab für mich nie eine Alternative."

Dass er in die Musikbranche gehört, zeichnete sich schon früh ab: Bereits mit acht Jahren fing er an, Schlagzeug zu spielen. Mit 16 unterrichtete er seine ersten Schüler und nach dem Abitur folgten dann die ersten dauerhaften Schüler, die dem erfahrenen Musiker schon bald seinen Lebenunterhalt sichern konnten.

Auch heute arbeitet er noch als Schlagzeuglehrer, hat auch noch ein paar Schüler in Salzstetten, wo er den größten Teil seiner Kindheit verbrachte. Und auch in Freudenstadt im Drumlab ist er als Lehrer und als Schüler von Christoph Schlumberger seit vielen Jahren aktiv. "Das Unterrichten ist wahrscheinlich mein solidestes Standbein, dadurch kommt ein gewisser Alltag rein", erzählt der 31-Jährige.

Auftritt beim Bürgerfest

Durch die vielen Proben, Hochzeiten, Stadtfeste und Auftritte mit Sonni Fäsh gleicht kein Tag dem anderen. "Manchmal würde ich mir schon wünschen, ich hätte meine festen Arbeitszeiten und um 17 Uhr ist dann Schluss, aber andererseits hält es einen frisch, wenn man so viel Abwechslung hat", betont der Wahl-Stuttgarter. Obwohl sei größter Feind sein Terminkalender sei, übe er sich in der Entschleunigung: "Ich versuche, alles, was ich mache, auch bewusst zu tun. Aber natürlich ist das leichter gesagt als getan."

Dennoch scheint es zu funktionieren: Anfang des Monats durfte Ohngemach mit Sonni Fäsh zwei Tage auf dem Bürgerfest von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier in Berlin spielen. Eine ganz besondere Ehre für die fünf Musiker. "Normal spielen die Bands dort entweder Samstag oder Sonntag, aber dass man gleich an beiden Tagen spielen darf, das gab es noch nie", freut sich der Schlagzeuger. Auch das Ambiente im Schloss Bellevue sei etwas ganz Besonderes gewesen. "Klar ist der Auftritt irgendwie wie jeder andere, aber das Drumherum machts aus.

Nicht ausruhen

Da kommst du erst mal durch eine Schleuse rein wie am Flughafen und der ganze Bus und das ganze Equipment werden von Sprengstoffspürhunden durchsucht. Und dann spielst du direkt vor der Live-Schalte ins Weltall. Also so was hatte ich noch nie", staunt der Schlagzeuger mit leuchtenden Augen.

Ausruhen will er sich auf dem Erfolg jedoch nicht. "Es geht immer weiter und man muss sich auch immer weiterentwickeln", ist sich Ohngemach sicher. Dennoch sei der Auftritt in Berlin eine große Motivation gewesen, sich in Zukunft auch an größere Projekte zu wagen. "Der nächste große Schritt wäre es, die Republik abzuspielen und eine kleine Tour zu organisieren. Allerdings ist es sehr schwer, sich aus dem Regionalen zu lösen", bedauert der Schlagzeuger, dessen Band vor allem im Großraum Stuttgart spielt. Ein paar neue Songs und auch ein neues Album seien allerdings schon in Planung.

Doch was ist das Erfolgsgeheimnis der Band, das die Musiker in nur zwei Jahren so begehrt machte? "Ich denke, dass wir mit unserem Deutsch-Rock-Pop in Zeiten von Yoris, Tim Bendzko und vielen Weiteren einen Nerv getroffen haben", so die Einschätzung des Schlagzeugers. Natürlich spielen auch Beziehungen eine große Rolle in der Musikbranche. Die richtigen Kontakte hätten den Musikern zu unvergesslichen Auftritten verholfen. Nicht zu vernachlässigen ist allerdings auch die Besetzung: "Die Professionalität und die Erfahrung, die jeder einzelne von uns mitbringt, hat sicher auch zu unserem Erfolg beigetragen."

Am 30. März heißt es für den Schlagzeuger dann zurück zu den Wurzeln – und diese führen ins Schlössle nach Salzstetten. Im Rahmen eines kleinen Unplugged-Konzerts will er sich mit seiner Band Sonni Fäsh auch in seiner Heimat einen Namen machen, denn dort hat schließlich alles angefangen.