Auch nach dem Schlüpfen kümmern sich die Kinder um die Küken. Foto: Kinderhaus Foto: Schwarzwälder Bote

Natur: Vorschüler legen ein "Hühner-Diplom" ab / Nach 21 Tagen Brutzeit schlüpfen zehn Küken

Endlich war es wieder soweit: zehn Küken erblickten im Waldachtaler Kinderhaus Himmelreich das Licht der Welt. Im ganzen Haus herrschte große Aufregung und Begeisterung darüber.

Waldachtal. In dem Projekt der Vorschüler "Von Hühnern und vom Ei bis zum Küken", das schon zum dritten Mal angeboten wurde, durften die Vorschüler miterleben, wie in einem Brutkasten Hühnereier ausgebrütet wurden.

Ziegenhofbauer Marcel Blum aus Oberwaldach unterstützte wieder mit viel Freude das Kükenprojekt. Ein Brutkasten, eine Wärmelampe und ein Freigehege wurden per Anhänger ins Kinderhaus gebracht. Hobbyhühnerhalterin Nici Kübler und Bauernpaar Ruth und Heinz-Otto Renz lieferten die Bruteier für das Projekt. Ziegenbauer Blum stand der Erzieherin Bärbel Möhrle und den Kindern mit Rat und Tat zur Seite.

Dann war es soweit. Jedes Kind durfte ein Ei markieren und setzte es in den Brutkasten ein. Dann durften sie täglich während des Lüftens die Eier ganz vorsichtig im Brutkasten von Hand drehen, leicht mit Wasser besprühen und die Temperatur kontrollieren. Somit konnten die Kinder von Anfang an eine Beziehung zu den Eiern und den heranwachsenden Küken im Ei aufbauen können.

Täglich ein Bild

Täglich wurde ein Bild von der Embryoentwicklung, vom ersten bis zum 21. Tag gemacht, ausgeschnitten, aufgeklebt und der jeweilige Bruttag aufgeschrieben. Die Brutzeit wurde bis zum letzten Tag dokumentiert und fotografiert.

Fasziniert waren die Kinder und Erzieher über das Schieren der Eier. Mit einer Schierlampe wurden die Eier an bestimmten Tagen vorsichtig durchleuchtet. So konnte die Entwicklung des Kükens, vor allem bei weißen Eiern, verfolgt werden.

Das ganze Kinderhaus, einschließlich der Kleinkinder und dem Schulhort, war voller Spannung auf das kommende Ereignis. Tatsächlich genau am 21. Tag war soweit. Die Küken kündigten sich schon am Vorabend durch zartes Piepsen im Ei an und am nächsten Morgen erblickte das erste Küken das Licht der Welt. Ein Kind das auch an diesem Tag seinen Geburtstag feierte, durfte den Namen für das erstgeschlüpfte Küken aussuchen. Es erhielt den Namen "Lilli". Das Schlüpfen der Küken aus dem Ei dauerte noch über den ganzen Tag bis zum nächsten Morgen. Alle konnte dieses Naturwunder miterleben. Erstaunlich war, unter welchem Kraftaufwand die kleinen Küken mit ihrem Eizahn ein Loch in die Eihaut und in die Schale pickten und sich im stundenlangen Schlupfvorgang aus dem Ei befreiten.

Tierärztliche Betreuung

Nach dem Schlüpfen stand schon die nächste Aufgabe an: Die gelbe, weiße, graue und braune Kükenschar musste gefüttert, gemistet und getauft werden. Im großen Freigehege konnten die Küken die sonnigen Tage im Garten des Kinderhauses genießen und von allen Kindern betrachtet und gefüttert werden.

Eine ehrenamtliche tierärztliche Betreuung und Unterstützung erhielten alle Küken von Tierärztin Verena Schneider.

Zum Abschluss des Kükenprojektes wurde ein "Hühnerquiz" veranstaltet, in dem allerlei Fragen, auch Scherzfragen, rund um das Brüten und über die Kükenaufzucht und Hühnerhaltung zu beantworten waren. Alle Kinder erhielten anschließend ihr "Hühner-Diplom". Nach Abschluss des Projektes wurden die kleinen Hühner an Familien mit Erfahrung in der Hühnerhaltung abgegeben.

Das nächste Brut-Projekt in Kinderhaus soll es im Frühjahr geben.