Erika Burkhardt berichtet von schönen Erlebnissen aus ihrer Schulzeit. Foto: privat Foto: Schwarzwälder-Bote

Meine Schulzeit: Erika Burkhardt erzählt von früher

Die Hörschweilerin Erika Burkhardt erinnert sich noch gut an ihre Schulzeit. Besonders in Erinnerung geblieben sind ihr die damals oft beschwerlichen Schulwege.

Waldachtal. Unserer Zeitung sagt sie: "Es ist zwar schon lange her. Doch ich kann mich an meine Schulzeit noch sehr gut erinnern. Wir waren ein starker Jahrgang, geboren 1948. Aus Hörschweiler waren wir sechs Mädchen und zwei Buben." Zusammen mit den Kindern aus Tumlingen seien sie in eine Klasse gegangen. Die ersten drei Jahre seien sie von Lehrer Friedrich Schneck im heutigen "Alten Schulhaus" unterrichtet worden. Im unteren Schulraum seien sie drei Klassen in einem Raum gewesen.

Disziplin sei damals wichtig gewesen. Sie erzählt: "Angefangen von der morgendlichen Begrüßung des Lehrers. Damals gab es noch die Klappbänke. Stehend begrüßten wir mit ›Guten Morgen Herr Schneck‹. Erst dann durften wir uns setzen."

Prägend seien für sie auch die Schulwege gewesen. "Bei jedem Wetter gab es zuerst eine Wanderung über das Käppele nach Tumlingen. Meist haben wir uns in der Gruppe versammelt und sind losgelaufen. Im Winter war es manchmal sehr beschwerlich. Wir sind durch den Schnee gestapft. Manchmal konnten wir auch mit dem Bahnschlitten mitfahren. Wenn wir dann auch nachmittags Schule hatten, waren wir bei der Verwandtschaft in Tumlingen zum Mittagessen eingeladen. Auf dem Nachhauseweg gab es dann auch so manche Schneeballschlacht."

Die Klassen vier bis acht seien dann in Hörschweiler im Schulhaus in der Mühlsteige gewesen. Ihr erster Lehrer in Tumlingen sei Friedrich Schneck gewesen. In Hörschweiler dann Herr Kalmbach aus Hallwangen. Der sei immer mit dem Bus mit seinem kleinen "Dackel" gekommen. Nachfolger sei dann Lehrer Hugo Matteis gewesen, der sie geprägt und auch gefordert habe. Im Geschichtsunterricht habe er immer voller Begeisterung berichtet. Auch die Musik sei ihm immer sehr wichtig gewesen.

Burkhardt sagt: "Mir ist das Lernen immer sehr leicht gefallen. Meine Lieblingsfächer waren das Rechnen und damals hieß es noch die Raumlehre. Vor allem Kopfrechnen habe ich gerne gemacht. Was für mich ein Graus war, war das Vorsingen vor dem Zeugnis vor der ganzen Klasse."

Begeistert habe sie hingegen der Handarbeitsunterricht. Sie habe gerne gestrickt und auch gestickt. An ihre Handarbeitslehrerin Ute Krönlein könne sie sich noch sehr gut erinnern. Während ihrer ganzen Schulzeit habe sie nur eine Stunde Handarbeit verpasst, da sie verreist war. "Als ich einmal mit einer Grippe krank war und ein paar Tage im Bett bleiben musste, bin ich am Handarbeitstag trotzdem in die Schule. Meine Eltern haben das zuerst gar nicht bemerkt, da ich das Haus durch den Hintereingang verlassen habe. So verrückt war ich damals." Jetzt nach ihrer Pensionierung habe sie wieder mit Stricken angefangen und mache es nach wie vor gerne.

Sie sei in einer Großfamilie mit Landwirtschaft aufgewachsen. "Wir hatten Kühe, Bullen, Schweine und auch Hühner. Die Arbeit auf dem Feld, vor allem in den "Schaffzeiten" Heuernte, Öhmd und Getreideernte, Kartoffel-, Rüben- Apfelernte war sehr wichtig. Die Hausausgaben hat man dann abends nach dem Vesper noch gemacht", erinnert sie sich.

Die einen schwärmen noch heute von ihrer Schulzeit, die anderen verdrängen sie am liebsten. Doch die Schulzeit ist prägend. Und Anekdoten bleiben ein Leben lang. In unserer neuen Serie "Meine Schulzeit" berichten Lokalpromis, wie ihr Leben als Schüler war. Mal lustig, mal traurig, mal kurios.

Horb-Altheim. Für Andreas Bronner hat die Schulzeit schöne und weniger schöne Erinnerungen hinterlassen. Ob er Schule als Traum oder manchmal als Albtraum empfand, sei von Fach zu Fach und von Lehrer zu Lehrer verschieden gewesen, wie er im Interview sagt.

"Meine Lieblingsfächer waren Mathematik, Physik, Chemie, aber auch Hebräisch", erzählt er. Die beste Note habe er in Mathematik, die schlechteste seiner Erinnerung nach in Kunstgeschichte gehabt. Er bezeichnet sich als "mittelprächtiger Schüler".

Bronner ist in seinem Heimatort Leinstetten vier Jahre lang zur Grundschule gegangen. "Danach ging ich nach Rottenburg ins Martinihaus – keine schöne Zeit. Und von dort aus besuchte ich das Progymnasium Rottenburg." Das Martinihaus war zu dieser Zeit ein sogenanntes bischöfliches Studienheim.

Ein Ärgernis für seine Familie führte dazu, dass er das Internat verließ. Bronner erzählt: "Als der Präfekt mich zur Hochzeit meiner Schwester nicht nach Hause ließ, obwohl ich von der Schule freibekommen habe, bestand meine Mutter darauf, dass ich das Martinihaus verlasse. Ich wohnte dann in der Stadt." Nach fünf Jahren am Rottenburger Gymnasium wechselte er nach Rottweil, lebte dort im Konvikt – ebenfalls eine kirchliche Einrichtung. Dort sollten die künftigen Geistlichen der Diözese Rottenburg ausgebildet werden. Von dort aus besuchte er das Albertus-Magnus-Gymnasium, wo er 1960 das Abitur machte.

Nach Schulstreichen gefragt, erinnert er sich: "In neunjähriger Gymnasialzeit gab es viele lustige Erlebnisse. In Rottenburg hat sich ein Mitschüler mal unten ins Pult gesetzt und wir haben ihn eingeschlossen. Unterrichtsbeginn, es klopft, der Lehrer geht an die Tür, niemand draußen, nach kurzer Zeit ein zweites Klopfen, der Lehrer geht wieder an die Tür, wieder niemand draußen, Unruhe und Gekicher in der Klasse, drittes Klopfen, der Lehrer spannt etwas, geht ans Pult und holt den Mitschüler heraus und verschlägt ihn furchtbar. Eintrag ins Klassenbuch, Strafe im Martinihaus."

Bronner hat in seiner Rottenburger Zeit seinen einzigen Eintrag ins Klassenbuch erhalten. "Text: Bronner treibt Unfug. Ich weiß bis heute nicht, was ich gemacht habe."

Zu Bronners Schulzeit wurden Mädchen und Jungen nicht gemeinsam unterrichtet, die kirchlichen Internate, die er besuchte, waren rein für Jungen ausgelegt. Gefragt nach der ersten Jugendliebe sagt Bronner daher: "Das war weder im Martinihaus noch im Konvikt möglich."

Wenn er an seine Schulzeit denkt und daran, wer ihn geprägt hat, fällt ihm sein Lieblingslehrer ein. "Mein Vorbild als Lehrer war mein Mathematiklehrer aus Rottweil, den ich mehr als vier Jahre als Lehrer haben durfte. Er war menschlich und fachlich ein Lehrer, zu dem wir alle aufschauten."

Trotz schwieriger Phasen in seiner Schülerzeit, hat Bronner dann selbst die Lehrer-Laufbahn eingeschlagen.