Theresia Söll aus Salzstetten ist im Alter von 88 Jahren verstorben. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Nachruf: Die frühere Seniorenleiterin ist im Alter von 88 Jahren in Salzstetten gestorben / Requiem am Dienstag, 18. Juni

Waldachtal-Salzstetten. Salzstetten hat eine verdiente Mitbürgerin verloren, die sich für das Allgemeinwohl, das Dorf- und Vereinsleben, sehr engagiert hat: Im Alter von 88 Jahren ist Theresia Söll jetzt verstorben und hinterlässt eine große Lücke.

Chorgesang war ihr Leben: Ihre Sopranstimme hat sie 65 Jahre dem katholischen Kirchenchor und etwa 15 Jahre dem Frauenchor Salzstetten sowie 35 Jahre dem Liederkranz Salzstetten geliehen.

14-jährig ist sie ursprünglich in den Kirchenchor ihrer Heimatgemeinde Altheim eingetreten, in dem ihr Vater Josef als Chorleiter wirkte. 32 Jahre intensive Jahre erlebte sie als Beiratsmitglied im Gesangverein Salzstetten. Zwölf Jahre lang engagierte sie sich als Leiterin und "gute Seele" des Seniorenkreises. Sie hat stets gern viele Kuchen für die Vereine gebacken und bei Festen in den Küchen der Vereine und der Feuerwehr geholfen. Das Dorf- und Vereinsleben hat sie aktiv unterstützt. Jahrzehntelang war sie für die dörfliche Gemeinschaft vorbildlich im Einsatz. Der damalige Bürgermeister Heinz Hornberger verlieh ihr die Waldachtaler Ehrennadel. In der katholischen Kirchengemeinde St. Agatha brachte sie sich als Kirchengemeinderätin ein. Theresia Söll war eine beliebte und aktive Mitbürgerin. Sie liebte die Geselligkeit. Fast jedes Jahr gab es einen Ausflug mit der Frauengruppe, in welcher sie fast drei Jahrzehnte lang die Stricknadel laufen ließ. Seit 20 Jahren war sie Mitglied im Förderverein Schlössle und seit 17 Jahren im VdK. 25 Jahre lang arbeitete Theresia Söll bei der Unternehmensgruppe Fischer, auch etliche Jahre als Betriebsrätin. Zeitlebens nahm sie an den Seniorennachmittagen teil, solange es ihre Gesundheit zuließ, und wirkte im Strickkreis mit.

Diamantene Hochzeit

Im November 2016 feierten Theresia und Otto Söll noch das Fest ihrer Diamantenen Hochzeit. Sie ist eine geborene Scherrmann und stammt aus dem benachbarten Altheim. Vor 63 Jahren feierte das Jubelpaar die letzte Montags-Hochzeit in Salzstetten. Die Altheimer Musikkapelle führte den Hochzeitszug zum Rathaus und zur Kirche in Salzstetten an. Bürgermeister Vinzenz Wollensak traute das Paar 1956 standesamtlich. Pfarrer Vinzenz Härle traute das Paar in der katholischen St.-Agatha-Kirche. Anschließend wurde die "öffentliche Hochzeit" im Gemeindesaal gefeiert.

Um die Verstorbene trauern die drei Kinder Susanne (1957), die in Saverne/Elsaß lebt, Bernd (1959) und Doris (1964), beide Salzstetten, mit ihren Familien sowie die sechs Enkel Sebastian, Lorent, Sven, Ann-Kathrin, Elena und Jona als auch Urenkelin Pauline und Urenkel Karl. Die Töchter des Jubelpaares ließen deren 60 Ehejahre bei der zweitägigen Diamantenen Hochzeitsfeier vor drei Jahren Revue passieren und bescheinigten ihren Eltern, eigentlich nie Streit miteinander gehabt zu haben. Susanne und Doris blendeten Jahrzehnte zurück: "Es gab einen Waschtag, einen Backtag und den Sonntagsbraten." In Erinnerung geblieben sind auch weniger schöne Tage: Papa habe mit 17 Jahren noch an die Front einrücken müssen; Mama habe 14-jährig zu Hause Angst vor den Besatzern ausstehen müssen. Kennengelernt haben sie sich beim Tanz im "Engel" in Altheim, wo das Grammophon spielte. Ihr Geheimnis von 60 Ehejahren: "Ein gutes Miteinander und jeder hat etwas Freiraum gehabt." Für Theresia Söll ist ein erfülltes Leben in Erfüllung gegangen.

Das Requiem findet am Dienstag, 18. Juni, um 13.30 Uhr in der katholischen St.-Agatha-Kirche statt, mit anschließender Beerdigung auf dem Friedhof.