Im "Stall zu Bethlehem" auf dem Bibelweg wurde an die Geburt Jesu erinnert. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Weihnachten: Im "Stall von Bethlehem" auf dem Waldachtaler Bibelweg wurde Weihnachten den Weg bereitet

Waldachtal. Auf dem Bibelweg beim Schellenberghof in Tumlingen öffnet sich jedes Jahr auch ein Fenster des Lebendigen Adventskalenders Waldachtal. Mit Liedern und Gebeten wurde kurz vor Weihnachten der Ankunft Jesu Christi der Weg bereitet.

Rund 50 Besucher kamen bei Wind und Wetter zur Feier auf den Bibelweg. Im dortigen "Geburtshaus Jesu" – ein authentischer Ort – wurden sie von einer lebendigen Krippe erwartet. Maria wurde von Michelle Engel dargestellt und Joseph von Simone Renz, beide aus Cresbach-Oberwaldach. Eigens brachte Landwirt Jürgen Kaufmann ein Kälbchen in den Stall von Bethlehem. In die Rolle der Hirten schlüpften Lukas und Aron, zwei Jungs aus Pfalzgrafenweiler-Bösingen. Das Geburtshaus Jesu auf dem Bibelrundwanderung in Waldachtal führt vor Augen, dass zur Zeit Jesu Menschen und Vieh unter einem Dach lebten. Stall und Futtertröge waren ebenerdig angebracht und auf einer erhöhten Ebene der Wohn- und Schlafraum für die Menschen. Zu den wenigen Utensilien zählten Mühle, Herd und Krüge.

Jürgen Lang, ehemaliger Pastor der Christus-Gemeinde Freudenstadt, hielt die weihnachtliche Andacht. Advents- und Weihnachtszeit sei auch Geschenkezeit. "Die meisten Leute verbinden Weihnachten wohl nicht in erster Linie mit der Geburt Jesu, sondern mit Geschenken." Gehört ja auch irgendwie dazu. Und Schenken sei nicht immer einfach. Jürgen Lang machte auf das Geschenk aller Geschenke aufmerksam: Jesus Christus. "Ihn ihm hat Gott sich selbst uns ganz geschenkt", bekräftigte der frühere Pastor. Je genauer man hinschaue und sich in die Bibel und Gottes Wort vertiefe, desto größer und wertvoller werde dieses einem. Ein Zitat von Martin Luther habe ihn neu angesprochen: "Die Geburt Jesu in Bethlehem ist keine einmalige Geschichte, sondern ein Geschenk, das immer bleibt." So feiere man am Christfest den großen Geschenktag Gottes. Im Reformations-Jubiläumsjahr machten vier "Soli" das Wesentliche aus: Solus Christus – allein Christus: "Gott rettet uns durch Jesus Christus, seinen Sohn und durch ihn allein. Es gibt keinen anderen Weg zurück zum Vater." Sola gratia – allein die Gnade: "Nicht unsere Werke, nicht unsere fromme Leistung, nicht unsere Gebete und nicht unser Bibellesen bringt uns zurück zu Gott. Das Heil ist Geschenk, ist Gnade, ist unverdiente Gunst." Sola fide – allein der Glaube: "Der Glaube ist nicht die Gnade, sondern er empfängt sie. Der Glaube ist kein Werk. Er ist allein die offene Hand, die sich von der Gnade füllen lässt." Sola scriptura – allein die Schrift: "Woher wissen wir das alles? Aus der Bibel. Deshalb verdient Gottes Wort unsere ganze Aufmerksamkeit und unser Vertrauen." Jürgen Lang sagte auf dem Bibelweg in Waldachtal: "Und so ist das Christfest Jahr für Jahr die Einladung, sich beschenken zu lassen. Nicht zuerst von Familie und Freunden, sondern zuerst und vor allem von Gott selbst. Er wünschte den Gläubigen, sich wie ein kindliches Herz beschenken zu lassen: "Danke, himmlischer Vater, für Jesus Christus, deinen Sohn. Das ist Weihnachten." Anouschka Hornberger, Leiterin des Lebendigen Adventskalenders, sprach das Segensgebet. Siegfried Holstein, Vorsitzender des Vereins Biblischer Rundwanderweg, dankte allen Mitarbeitern, die den biblischen Rundwanderweg und seine Einrichtungen pflegen und ausbauen. Ruth Kaufmann vom Schellenberghof servierte Punsch und Siegfried Holstein lud zu gegrillten Würstchen ein.