Bildung: Gemeinsamer Schulausschuss der Gemeinschaftsschulen Schopfloch / Waldachtal hat getagt

Waldachtal. Zu seiner letzten Sitzung vor den Kommunalwahlen traf sich der gemeinsame Schulausschuss der Gemeinschaftsschulen Schopfloch/Waldachtal im Tumlinger "Himmelreich."

Wo genau die Sitzung in dem großen Schulgebäude stattfindet, das entscheidet sich bei jedem Termin neu. "Man weiß nie genau, wo ein Raum frei ist", so Waldachtals Bürgermeisterin Annick Grassi, die zusammen mit ihrem Bürgermeister-Kollegen Klaas Klaassen, dem Gremium vorsteht, das sich aus Vertretern der beiden Gemeinderäte sowie aus Elternbeiräten zusammensetzt. Bis also der aktuell genutzte Raum gefunden wurde, bot sich den Versammlungsteilnehmern eine gute Gelegenheit, sich über die Fortschritte der Sanierungsarbeiten in der Waldachtaler Schule umzusehen.

1,3 Millionen Euro an Sanierungsmitteln wurden in den vergangenen drei Jahren in das Schulgebäude investiert. Mittel, die ohne die Gemeinschaftsschule bei der angespannten Haushaltslage im Waldachtal nicht geflossen wären, wie Grassi sagte. In Schopfloch waren es gar 2,1 Millionen, die in einen Anbau investiert werden mussten, damit man die Schulform der Gemeinschaftsschule überhaupt anbieten konnte.

Sanierung der WCs

In der "Waldachtalschule" warten im Zuge dieser Sanierungsmaßnahme noch alle WCs auf eine Komplettsanierung, einige Verdunkelungsvorhänge fehlen noch, die Geländer und die Treppenaufgänge müssen noch gerichtet werden und die Fensterputzer, die man alle zwei Jahre bestellt, müssen noch für den guten Durchblick sorgen. Grassi hofft, dass diese Restarbeiten in den Sommerferien gemacht werden und ist zudem froh, dass der Auftrag für die letzte Trance Möbel und Laptops raus ist.

Insgesamt sei es gut investiertes Geld, war sich das Gremium sicher. Dies wurde auch durch die Zahlen und Ergebnisse, die Schulleiterin Simone Schoun und ihr Konrektor Tobias Hellstern präsentierten, bestätigt. Hellstern hob hervor, dass inzwischen fast jeder Gemeinschaftsschüler über ein eigenes Schul-Notebook verfügt. Eine der Elternvertreterinnen sprach zudem von einem guten Lernumfeld und eine Andere ergänzte, dass durch das großzügige, weitläufige Schulgelände hier auch ein angenehmer Aufenthalt in den Pausen möglich ist.

Seit Mitte März liegen auch die Zahlen für die Neuanmeldungen vor. 17 Schülerinnen und Schüler werden in der Klassenstufe Fünf im neuen Schuljahr in Schopfloch erwartet. "Sie kommen aus einem recht breiten Einzugsgebiet", wie Klaassen feststellte. Die Klassen Fünf bis Sieben werden in Schopfloch unterrichtet, bevor sie in die Abschlussklassen Acht bis Zehn, die im kommenden Schuljahr das erste Mal angeboten wird, an die Waldachtal-Schule wechseln. 38 Schüler sind hier seit geraumer Zeit im Prüfungsstress. 13 von ihnen möchten einen Hauptschulabschluss machen und 25 Schüler streben ihren Realschulabschluss an und hätten dadurch die Chance, sogar bis zum Abitur weiterzumachen. "Und von diesen 25 Schülern sind maximal 20 Prozent mit einer Empfehlung für eine höhere Schule zu uns gekommen" so Hellstern, der damit recht deutlich machte, dass das Schulsystem der Gemeinschaftsschule bestens funktioniere.

Sozialarbeit an Schulen

"Wir haben mehr Zeit, die Potenziale der Schüler zu finden und ihr Interesse dafür zu wecken. Nur in einer Gemeinschaftsschule ist es möglich, auf drei Niveau-Ebenen (Grund- und Realschule sowie Gymnasium) zu lernen, da hier nicht das klassische Lernkonzept mit Frontalunterricht vorherrscht."

Für das Gremium ist auch klar, dass Schulsozialarbeit an beide Schulen gehört. Von der Freudenstädter Akademie "Eigensinn" liegt bereits ein Angebot für eine ganze Betreuerstelle vor, doch das Gremium stellte es den Gemeinderäten frei, auch zu prüfen, ob man mit eigenem Personal diese Aufgabe, die Grassi als "Must have" wertete, besetzt. Start soll im kommenden Schuljahr sein, die Fördermittel sind bereits beantragt.

Fasst man alle Punkte zusammen, dann müsste eigentlich das Schulkonzept der Ganztagsschule geradezu von Schülern überrannt werden. Doch weit gefehlt. "Die Schnuppertage haben nicht viel gebracht. Anmeldezahlen und Potenzial passen nicht zusammen", so das Fazit von Schulleiterin Simone Schoun. Aus diesem Grund werden beide Schulstandorte ihre Öffentlichkeitsarbeit intensivieren.

Im Großen und Ganzen geht das Gremium jedoch von einer guten Gesamtsituation aus, so die Essenz, die zumindest im öffentlichen Teil zu hören war.