Gemeinschaftspastor Jürgen Grodde Foto: Maier Foto: Schwarzwälder-Bote

Religion: Jürgen und Margret Grodde gehen in den Ruhestand / Bei der Liebenzeller Gemeinschaft aktiv

Waldachtal/Schopfloch. Der Gemeinschaftspastor der Liebenzeller Gemeinschaft Jürgen Grodde und seine Ehefrau Margret werden bei der Liebenzeller Gemeinschaft Hörschweiler/Tumlingen verabschiedet. Nach neunjähriger Mitarbeit gehen sie in den tätigen Ruhestand.

Nach insgesamt 42 Jahren hauptamtlichem Dienst zieht das Ehepaar im Sommer von Hörschweiler nach Dornstetten, um dort seinen Lebensabend zu verbringen. Im Bezirksgottesdienst am Sonntag, 23. Juli, um 17 Uhr in Schopfloch wird die Familie Grodde aus dem vollzeitlichen Dienst verabschiedet.

Jürgen Grodde, der jetzt in die passive Phase der Altersteilzeit geht, wird weiterhin ehrenamtlich einzelne Dienste im Bezirk tun und vor allem für die Gebetsstunden Ansprechpartner bleiben. Hauptsächlich engagieren wird er sich weiterhin für den 50-Plus-Kreis in der Liebenzeller Gemeinschaft in Schopfloch und beim Frauenkreis in Pfalzgrafenweiler. Er will Sonntagsgottesdienste halten, wenn Not am Mann ist.

Seine Frau Margret hat sich in der Gemeinschaft in Hörschweiler eingebracht und bei vielen Veranstaltungen geholfen. Inoffiziell leitete sie einen Hauskreis in Hörschweiler und war Teil des Teams beim Trauercafé. Initiiert hat sie einen Eltern-Gebetskreis in Schopfloch. Sie wollen der Liebenzeller Gemeinschaft als ehrenamtliche Mitarbeiter verbunden bleiben, bestätigt das Ehepaar Grodde.

Grodde wirkte 42 Jahre lang im theologischen Amt

"Dadurch, dass ich meinen Beruf als Pastor mehr als Berufung verstehe, bleibt das Anliegen, das Wort Gottes weiterzugeben, bestehen", erklärte der Gemeinschaftspastor. "Es ist mir ein Herzensanliegen."

Inklusive seiner Ausbildung wirkte er 42 Jahre lang im theologischen Amt und will seinen reichen Erfahrungsschatz weitergeben. Dankbar ist Jürgen Grodde für das geistliche Miteinander im Bezirk: "Dutzende von ehrenamtlichen Mitarbeitern sind ein Reichtum. Es ist wohltuend, wie die sich nach Kräften einbringen."

Seine neunjährige Pastorenzeit in Waldachtal und im Bezirk sei nicht nur ein Geben, sondern auch ein Nehmen gewesen: "Besonders von älteren Christen habe ich so manches gelernt." Er lobte auch das gute Miteinander mit der evangelischen Kirchengemeinde Waldachtal und den evangelischen Pfarrern in der Umgebung.

"Die Leute hier sind überdurchschnittlich engagiert"

Als langjähriger Asien-Missionar hat er im Jahr 2008 in Waldachtal eine lebendige Liebenzeller Gemeinschaft Hörschweiler/Tumlingen vorgefunden. Er blickt zurück: "Die Leute hier sind überdurchschnittlich engagiert. Gerade die zweijährige Bauphase am Gemeinschaftshaus Hörschweiler, die ich begleiten durfte, war ein Beispiel dafür." Auch der Leitungskreis sei sehr aktiv und diszipliniert. "Sie wollen ausloten, was in den nächsten Jahren unser Platz, unser Beitrag, ist. Da ist ein Prozess im Gange." Sie seien fleißig daran, mittlere Altersschichten mit ihren Kindern zu gewinnen. Kranken- und Hausbesuche im Bezirk waren und sind dem Seelsorger wichtig.

Nach seiner Realschulzeit in seiner Geburtsstadt Calw und einer Ausbildung zum Chemielaboranten bei Oest in Freudenstadt studierte er von 1975 bis 1980 am Theologischen Seminar der Liebenzeller Mission in Bad Liebenzell. Nach seinem Sprachstudium in London arbeitete er von 1981 bis 1998 insgesamt 17 Jahre als christlicher Missionar auf Taiwan in der Gemeindegründung.

Dort heiratete er 1982 Margarethe aus Kälberbronn, die eine dreijährige Bibelschule in Bad Liebenzell und eine einjährige Ausbildung zur Krankenpflegehelferin absolvierte und am Tropeninstitut Tübingen arbeitete. Das Paar hat zwei Söhne Philip (1988) und David (1992).

Von 1998 bis 2008 wirkte Jürgen Grodde als Gemeinschaftspastor in Bad Kreuznach, bevor er mit Familie nach Waldachtal zog. Zu seinen Steckenpferden zählt das Fotografieren, dort wo der Puls der Zeit spürbar wird. Sein globales Denken spiegelt sich in seiner Briefmarkensammlung von der ganzen Welt wieder.