Bürgermeisterkandidatin Annick Grassi stellte sich im Bürgertreff in Tumlingen bei ihrem letzten, persönlichen Kennenlern-Abend den dringlichsten Fragen der Bürger.Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder-Bote

Bürgermeister-Kandidatin Annick Grassi stellt sich im Bürgertreff Tumlingen den Fragen der Wähler

Von Eberhard Wagner

Waldachtal. Die Gemeindeentwicklung und Bürgerbeteiligung – zwei Kernthemen der Bürgermeister-Kandidatin Annick Grassi, die sie am vergangenen Sonntag bei ihrem fünften und letzten "Kennenlern-Abend" im Bürgertreff in Tumlingen mit den Wählern diskutierte.

Das Interesse der Bürger war überwältigend groß: Egal, wie viele zusätzliche Bänke und Stühle herbeigeschafft wurden – am Ende reichte weder der Platz noch die Sitzgelegenheiten aus. Viele Besucher mussten den Abend stehend verbringen.

Grassi freute sich über den starken Besucherandrang, auch weil Bürger aus anderen Teilorten Waldachtals den Weg nach Tumlingen fanden. Die 28-jährige Kandidatin gab zur Begrüßung nur einen kurze, persönliche Vorstellung ihrer Person ab – alles Wissenswerte über sie und ihre Ziele waren aus den ausgelegten Flyern zu entnehmen. Bewusst wollte sie den Abend nutzen, um auf die dringlichsten Fragen der Bürger zu antworten.

Großes Entwicklungspotenzial bei Bürgerbeteiligung

Grassi, die gebürtig aus dem Ortsteil Hörschweiler stammt und derzeit als Hauptamtsleiterin der Gemeinde Kappelrodeck tätig ist, bezeichnete zuvor ihre Heimatgemeinde Waldachtal als idealen Ort zum Leben.

Ihre wichtigsten Themen seien auf die Probleme der Gemeinde gerichtet: Der demographische Wandel mit seit Jahren rückläufigen Einwohnerzahlen, die Gemeindeentwicklung (Infrastruktur, seniorengerechtes Wohnen, Ortskernentwicklung, Finanzen) sowie die Steigerung der Attraktivität der Gemeinde (Kinderbetreuung, ehrenamtliches Engagement, gemeinsame generationenübergreifende Projekte) waren Kernthemen, die auch den Besuchern wichtig waren.

Deutlich wurde sie auch beim Thema "Bürgerbeteiligung". Hier sehe sie großes Entwicklungspotenzial, auch bei der Verwaltung. "Ein regelmäßiger Austausch zwischen Bürgern, Verwaltung und Politik ist immens wichtig", weiß Grassi aus eigener Erfahrung.

"Austausch zwischen Bürgern und Politik immens wichtig"

Sie möchte auch Themen und Probleme angehen, die erst kürzlich am "Ortsteildenken" Waldachtals gescheitert sind: Die Verwaltungsexpertin ist der Meinung, dass die Ortschaftsverfassung Waldachtal als "Hemmschuh" für das weitere Zusammenwachsen der Gemeinde angesehen werden muss. "Wenn die Bürger Vertrauen in ihren Gemeinderat und ihren Bürgermeister haben, ist sogar die Unechte Teilortswahl nicht mehr notwendig", sagte sie.

Erst im letzten Jahr scheiterte der noch amtierende Bürgermeister Heinz Hornberger mit seinem Vorhaben, drei der Ortschaftsverfassungen (Tumlingen, Hörschweiler und Lützenhardt) in Waldachtal abzuschaffen.

Am kommenden Samstag, 6. September, findet um 18 Uhr im Haus des Gastes die offizielle Bewerbervorstellung aller Kandidaten zur Bürgermeisterwahl in Waldachtal statt. Vorsitzender des Gemeindewahlausschusses ist der scheidende Bürgermeister Heinz Hornberger, der die Veranstaltung leiten wird.