Steyler-Pater Anton Kappler (rechts) überreicht aus Dankbarkeit ein wertvolles Tuch von der Insel Flores/Indonesien an Hans Dausch von der Kolpingsfamilie Salzstetten. Foto: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Soziales: 5038 Euro für Salzstetter Projekte in Indonesien, Kongo, Mosambik und Peru / Aktion fördert Hilfe zur Selbsthilfe

Einen neuen Spendenrekord erzielte die Kolpingsfamilie Salzstetten mit ihrer Aktion Entwicklungshilfe in diesem Jahr: Durch die Haussammlung und Überweisungen kam ein Betrag von 5038 Euro zusammen. Gefördert werden damit hilfsbedürftige Christen in den Salzstetter Projekten in Indonesien, Kongo, Mosambik und Peru.

Waldachtal-Salzstetten. Die Direkthilfe versteht sich als Hilfe zur Selbsthilfe. Salzstetten möchte den Menschen in ihren Heimatländern helfen. Die finanzielle Unterstützung und Gebete sollen Perspektiven für eine bessere Zukunft eröffnen. Das bisherige Spendenaufkommen von 1971 bis 2018 kletterte auf 156 945 Euro.

Hans Dausch, Schatzmeister der Kolpingsfamilie Salzstetten, ist hocherfreut über die tolle Spendenbereitschaft: "Wenn man nur die jährlichen Aktionen mit Haussammlungen und Überweisungen betrachtet und die früheren Sonderaktionen der Kolpingsfamilie außer Acht lässt, sind die 5038 Euro der höchste Betrag, den die Salzstetter Bürgerinnen und Bürger jemals in einem Jahr gespendet haben." Über das Referat Weltkirche der katholischen Diözese Rottenburg-Stuttgart und die deutschen Vermittlerstellen werden die Spendenbeträge direkt an die Salzstetter Missionsprojekte in Afrika, Asien und Lateinamerika überwiesen.

Seit 1971 unterhält die Kolpingsfamilie Salzstetten den direkten Draht zu den Missionaren in Afrika, Asien und Lateinamerika und steht in regelmäßigen Austausch mit den deutschen Vermittlerstellen: Der Steyler-Mission in St. Augustin, mit der Benediktinerabtei Königsmünster in Meschede und der Comboni Mission in Ellwangen. Brückenbauer zu den Entwicklungs-Projekten waren die aus Salzstetten stammenden Steyler-Pater und Provinzial Professor Paul Zepp (1917-2002) und Comboni-Pater Anton Dettling (1913-2009) sowie Abt Harduin Bießle (1902-1985), der in den Kriegsjahren 1942 bis 1945 in Salzstetten als beliebter Seelsorger Spuren hinterlassen hat und 1956 zum ersten Abt der Benediktinerabtei Königsmünster berufen wurde.

Indonesien

Auf der indonesischen Insel Flores, die wie viele andere Archipels ständig von Erdbeben und Flutgefahr bedroht ist, arbeitet der schwäbische Steyler-Pater Anton Kappler selbst noch im 75. Lebensjahr in landwirtschaftlichen Projekten in Pagong mit. Er fördert Kindergärten und einheimische Erzieherinnen in verschiedenen Dörfern nach deutschem Vorbild sowie Schul- und Berufsausbildungen. Er begleitet den Neubau einer katholischen Kirche auf der Blumeninsel.

Kongo

Obdach und Perspektive bietet die Steyler-Mission Straßenkindern in Kongos Hauptstadt Kinshasa durch eine qualifizierte Berufsausbildung in ihren Werkstätten. Sie leistet auch praktische und medizinische Hilfe. Unterernährung, Krankheiten durch mangelnde Hygiene, Suchtgefahr, Prostitution und Gewalt sind große Herausforderungen für das Steyler-Hilfswerk O.R.P.E.R. Eine schwierige Aufgabe bei mehr als 20 000 Mädchen und Jungen, die in Kinshasa auf der Straße leben.

Mosambik

In die Fußstapfen von Kilimahewa/Tansania – ein erfolgreiches Projekt, das komplett an die Einheimischen übergeben werden konnte – tritt das neue Benediktiner-Projekt in Awasi/Mosambik. Aufgebaut werden soll dort ein neues klösterliches Zentrum mit einer Krankenstation, die mit Spenden aus Salzstetten unterstützt wird. Vorrangig ist der Aufbau einer Wasserversorgung für das Benediktiner-Zentrum, in welches auch Ausbildungsbetriebe installiert werden sollen.

Peru

Seit 1971 unterstützt die Kolpingsfamilie die Kinderspeisung im ehemaligen Wirkungsort des aus Salzstetten stammenden Comboni-Paters Anton Dettling in Huánuco im Andenhochgebirge in Peru. In der katholischen Pfarrei San Pedro werden täglich über 200 bis 300 Mädchen und Jungen aus armen Familien mit einem warmen Mittagessen versorgt.