Foto: Walter Maier

Brandursache weiter unklar. Bewohner taucht während Einsatz auf. Erinnerungen an Großbrand 2016.

Waldachtal-Salzstetten - Bei dem Großbrand in der Ortsmitte von Salzstetten ist nach neuesten Informationen niemand zu Schaden gekommen. Der zunächst vermisste der Bewohner ist Zeugen zufolge während des Einsatzes wieder aufgetaucht.

Die Kriminalpolizei ermittelt zur Brandursache. Die Kripo hat alles abgeriegelt und am Mittwoch mit Brandsachverständigen die Ermittlungen aufgenommen.

Bis Mittwochfrüh hielt die Feuerwehr Waldachtal Brandwache, unterstützt von Kameraden aus Schopfloch. Um 22 Uhr am Dienstagabend teilte Pressesprecher Michael Krüger von der Feuerwehr Waldachtal mit: "Vereinzelt gibt es noch Glutnester im Wohnhaus und angebauten Lagerschuppen." Der spätere Anbau diente früher wohl als ökonomisches Gebäude. Die Polizei hat das einsturzgefährdete Gebäude komplett abgesperrt.

Das abgebrannte Wohnhaus offenbarte sich am Mittwoch als eine abbruchreife Brandruine. Erheblich beschädigt wurde das direkt angebaute Gasthaus Löwen. Sehr betroffen reagierte der 66-jährige Löwen-Wirt Gerhard Singer, weil es sein Elternhaus ist, in dem er aufgewachsen ist. Das Traditions-Gasthaus in der Dorfstraße und frühere Sportler-Lokal ist seit über 160 Jahren im Besitz der Familie Singer.

Schäden im früheren Löwen-Saal

Es gab Brand- und Löschwasserschäden im Dachstuhl bis zur Decke des Obergeschosses, des früheren Löwen-Saales. Am Mittwoch besprach Singer Sofort-Maßnahmen mit einem Dachdecker, um das Dach gegen Regen abzudecken.

Geöffnet hatte das Gasthaus zuletzt noch donnerstags, samstags und sonntags. Da es noch nicht absehbar ist, wann wieder Strom zur Verfügung steht, kann zum jetzigen Zeitpunkt noch keine Aussage darüber gemacht werden, wann das Traditions-Gasthaus wieder öffnet. Dahinter stehe grundsätzlich ein großes Fragezeichen.

Die Freunde alter Fahrzeuge Waldachtal, die im Gässle in Salzstetten ihr Domizil haben, bemerkten am frühen Dienstagabend als erstes den Brand und alarmierten die Rettungskräfte. Wolfgang Reichart berichtet: "Zuerst trat kohlschwarzer Rauch mit penetrantem Geruch nur aus dem Kamin. Erst danach schlugen Flammen neben dem Kamin hoch."

Flammen und Rauch bis nach Horb zu sehen

Reichart ist wie viele Salzstetter konsterniert von den Großbränden im Ort: "Seit man keine Feuerwehr mehr in Salzstetten hat, brennt es hier." Die Abteilung der Freiwilligen Feuerwehr Salzstetten wurde zum 31. Oktober 2016 aufgelöst. Seither ist die Feuerwehr Waldachtal allein für den Brandschutz zuständig.

Flammen und Rauch des Großbrandes in Salzstetten waren bis nach Horb zu sehen. Zum Großbrand kamen am Dienstagabend viele Schaulustige, auch aus umliegenden Gemeinden. Bei den Einwohnern in Salzstetten kamen gleich wieder Erinnerungen hoch an die Großbrandkatastrophe vor drei Jahren, als am 11. November 2016 ein dominantes Geschäfts- und Wohngebäude in der Hauptstraße ebenfalls in der Ortsmitte lichterloh in Flammen aufging. Als Brandursache wurde damals ein technischer Defekt angegeben.

Rettungskräfte wurden im DRK-Haus verpflegt

Bürgermeisterin Annick Grassi, die während des gesamten Einsatzes bis in die späte Nacht hinein vor Ort war, lobte den Einsatz der Rettungskräfte: "Es lief alles reibungslos." Als sehr positiv bewertete sie die gute Zusammenarbeit zwischen den Feuerwehren aus der Umgebung und den DRK-Einsatzkräften: "Hier zahlen sich die gemeinsamen Übungen aus."

Kreisbrandmeister Frank Jahraus, der etwas später an den Einsatzort kam, bekräftigte die funktionierende Zusammenarbeit der Feuerwehren aus dem Kreisgebiet: "Hier greifen Automatismen." Im DRK-Haus Waldachtal, das genau gegenüber dem brennenden Wohnhaus liegt, wurden die 100 Rettungskräfte verpflegt.