Bunte Truppe, bunte Musikmischung: Die "Lucky Leles" überzeugen mit einem wilden musikalischen Ritt, der sämtliche Stile in ihrer Musik vereint. Foto: Wagner Foto: Schwarzwälder Bote

Kultur: Die Ukulele-Band "Lucky Leles" spielt bei ihrem Konzert in Tumlingen sogar Songs von Rammstein und Metallica

Was für ein wandelbares Instrument die Ukulele ist, konnten die Besucher im Tumlinger Gemeindesaal mit Begeisterung feststellen. Mit den "Lucky Leles" bewies der Booking-Agent des Männergesangvereines (MGV) Harmonie Tumlingen-Hörschweiler-Cresbach – Hartmut Romann – wieder ein glückliches Händchen.

Waldachtal-Tumlingen. So vielseitig wie das Instrument der Protagonisten selbst, stellten sich auch die Akteure auf der Bühne dar. So hat die stimmgewaltige Frontfrau Silke Breidbach eigentlich ihre musikalische Wurzel im Jazz, wobei sie ebenso perfekt die Country- und Rock-Musik in ihrer Rolle verkörpert. Bassist und "Metalhead" Torsten Puls machte vor allem optisch deutlich, für welchen Musikstil sein Herz schlägt. Andreas David (Lead-Ukulele) hingegen huldigte stilecht im Hawaii-Hemd dem Geburtsland der Ukulele. Gepaart mit einer unterhaltsamen Story, erlebten die Gäste einen Abend voller Comedy und beeindruckenden musikalischen Neuinterpretationen, welche Musikfans aus den unterschiedlichsten Stilrichtungen begeisterte.

Als absoluter Hörgenuss entpuppten sich vor allem die Folk- und Country-Titel wie "Love Is A Rose" (Neil Young), "Rosegarden" (Lynn Anderson) und "I’m So Lonesome I Could Cry" (Hank Williams). Der Klang der Ukulelen sowie die Stimmen der Akteure verschmolzen dabei zu einem vollkommenen Klangerlebnis, das kein weiteres Instrument vermissen ließ. Einen besonderen Höhepunkt lieferten die Musiker, als plötzlich der Song Engel der Band Rammstein stampfend wie ein Zug zum frenetischen Klatschen des Publikums durch den Gemeindesaal rauschte. "Ich glaub, das war das erste Mal, dass hier Rammstein gespielt wurde", stellte Romann amüsiert und ebenso entzückt fest. Dennoch hielt die Leadsängerin an ihrer Country-Karriere fest. Die Teilnahme am "Dolly-Parton-Look-Alike-Contest" will die Sängerin daher auf keinen Fall ausschlagen, zumal ihr als Hauptpreis eine Brustvergrößerung winkt. Scheinbar war diese erfolgreich, denn nach der Pause präsentierte sich der Country-Star mit einem voluminöserem Dekolleté. Nicht nur die Augen des Bassisten verloren sich im Ausschnitt der Diva. Auch Cowboy Larry warf beim Contest in Tennessee angeblich ein Auge auf die Diva. "Der kannte sich aus mit Kühen", erinnerte sich Breidbach. Allerdings wollte der Viehhirte die vollbusige Sängerin nicht mit nach Deutschland begleiten. "Diese Kühe hier brauchen mich mehr", erhielt das Parton-Double als Antwort. Um diese Enttäuschung zu verarbeiten, schrieb Breidbach den "Heartbreak Song", welcher in einer ganz neuen Tonart gespielt wurde: "In Doppel D", gab Breidbach die Richtung vor.

Souvenirs aus den Staaten

Selbstverständlich brachte die Sängerin ihren Bandkameraden auch einige Souvenirs aus den Staaten mit. Allerdings konnte sich der Bassist nicht so recht mit dem "I-Love-Schlager-Shirt" anfreunden, wodurch dieser gemeinsam mit David zu Queens "Bohemian Rhapsody" musikalisch auf der Bühne rebellierte. Mit einem beachtlichen Medley legten die Musiker noch eine Schippe drauf und nahmen die Gäste mit auf einen wilden Ritt, der sämtliche Musikstile vereinte.

Die besondere Leistung der Truppe wurde mit stehenden Ovationen und lauten Zugabe-Rufen vom Publikum gewürdigt. "Ihr habt ja schon Rammstein überstanden, somit wird es jetzt noch absurder", kündigte Bassist Puls an. In der Tat hätte wohl niemand mit der Darbietung der Metal-Hymne "Of Puppets" der Band Metallica gerechnet, die die "Lucky Leles" erstmals vor Publikum aufführten. Im atemberaubenden Tempo tanzten die Finger über die Saiten der Ukulelen, was von den Besuchern frenetisch beklatscht wurde. Weitere zwei Zugaben erklatschten sich die Gäste, wofür sie mit einer weiteren Premiere belohnt wurden. Einen besseren Schlusspunkt hätten die Musiker sinnbildlich mit "I’m So Excited" (The Pointer Sisters) dabei nicht setzen können. Denn, der letzte Titel spiegelte sich auch gänzlich im Fazit der Gäste wider: "Pure Begeisterung."