Lieder handeln von Lebensthemen

Waldachtal-Tumlingen. "Es kam erfrischend rüber", war der einhellige Tenor des Auditoriums, wie es Konzertbesucher Arno Schork aus Salzstetten treffend formulierte. Spirit und Fröhlichkeit, die der christlichen Frohbotschaft entspringen, wurden transportiert. Kurzum: Reichlich Balsam für die Seele.

E in famoses Konzert, gespickt mit Folk & Pop, mit R’n’B und hinreißenden Songs aus der Feder von Anna Mohr und Martin Englisch. Was inspiriert die 29-jährige Berlinerin? "Meine Ideen entspringen aus verschiedenen Lebensphasen, aus Situationen anderer und mir selber. Da ist so viel Leid und wir können mit unserer Musik etwas Lebensfreude vermitteln." Der aus Gütersloh stammende Gitarrist Martin Englisch (41), Pastor des Jesus-Treff in Stuttgart (450 Leute treffen sich sonntags), beschreibt die Message gegenüber unserer Zeitung: "Die Themen unserer Songs sind aus dem Leben gegriffen. Aus dem, was wir sehen und erfahren haben, daraus wird Musik." Ein weiterer Aspekt: "Wir versuchen es fröhlich zu machen, indem wir selber fröhlich sind!"

Anna Mo öffnete beim Premiere-Konzert in Waldachtal scheinbar versiegelte Schubladen und legte Lebensthemen aus wie einen Teppich. Die fünf Musiker, darunter erfahrene Profimusiker, versprühten Spirit. Für Qualität bürgten auch Berufsmusiker Jens Veeser am Kontrabass, der in einem Heidelberger Orchester spielt, Bezirkskantor Stephen Blaich (47), Kirchenmusiker an der St. Martinskirche Metzingen, an Keyboards und IT-Fachmann Patrick Böhme (Drums, Percussions). In der Christuskirche sprangen Funken der Begeisterung auf das Publikum über. Musikalische Ohrwürmer erfüllten die Herzen und Seelen der Zuhörer, die sich animieren ließen, mitzuswingen und mitzuschnippen. Auch reifere Damen erbaten Autogramme.

Sympathien mit ihrer farbenfrohen und warm klingenden Stimme gewann Leadsängerin Anna Mohr. Die 29-jährige Event-Managerin überzeugte restlos – mal mit Power und dann wieder mit ganz zarten, gefühlvollen Nuancen. Frühlingsgefühle weckte sie mit "Spring". Sie verstand es, Gegebenheiten und Weisheiten des Lebens zu transportieren, über welche sich die Zuhörer ihre eigenen Gedanken machen konnten. In dem Titel "Storms" ließ Anna Mohr, inzwischen verheiratete Koesler, ihr Vertrauen erfahren: "Gott gibt mir Sicherheit, welche Entscheidung ich treffen soll."

Total beeindruckend fand Anna, wie das Arztehepaar Klaus-Dieter und Martina John in Peru in der Region der bitterarmen Quechua-Indianer ein Krankenhaus aufgebaut haben. Diesem Werk "Ein Krankenhaus, das der Glaube baute" widmete sie den berührenden Song "Suffer" (deutsch: leiden, ertragen). Anna in Waldachtal: "Kleine Schritte können mega-viel bewegen". Zurück ins Kommerzielle der Industrienationen: In "Virtual world" hielten sie den Zeitgenossen den Spiegel vor. Wofür Menschen dankbar sind drückten sie in "Happy" aus. Anna rief den Konzertbesuchern zu: "Ihr habt gesungen, geklatscht, aber ihr habt noch nicht gepfiffen." Die Chance dazu hatten sie beim Titel "Different Eyes".

Wie kann Liebe verlaufen, als Feuer oder im Urlaub, wo sich manche lange Zeit nur anschweigen? Wie "Violence and Silence"? Im Song "You and me" tauchten sie in diese Gefühlswelten ein. Mit dem Ukulele-Love-Song beschrieb Anna einer Metapher gleich eine Urlaubs-Situation und sang der Ukulele ein Liebeslied. Zuerst machte Martin Englisch‘w mit der Leadsängerin mal schnell ein Selfie von sich beiden und zauberten mit dem Song "Smile" ein Lächeln in die Gesichter ihrer Zuhörer. Wie sagte die Songwriterin: "Gottes Liebe und Freude ist ansteckend, wie das Lachen!" Große Heiterkeit verbreitete sich in der Christuskirche, als Anno Mo das brandneue, interaktive Lied "Take my hand" anstimmte. Anna Mo entfachte Feuer in Waldachtal.

Der Erlös des Konzerts ist für die Renovierung der evangelischen Marienkirche Cresbach bestimmt. Viele Zuhörer wünschten sich, die Anna Mo Band mit ihren lebensbejahenden Songs möge bald wieder zu einem Gastspiel nach Waldachtal kommen.