Vereine: Geschäftsstelle ist im Rathaus eingerichtet / Im fünften Jahr steigt der Bedarf stetig / Helfer sind erwünscht

Der Hilfsverein Helfende Bürger Waldachtal hat im Rathaus Hörschweiler ein neues Büro bezogen. Eine große Anzahl von Helfern, die Klienten betreuen, gab sich beim Empfang ein Stelldichein.

Walda chtal. Vorsitzende Erika B urkhardt stellte das neu eingerichtete Büro vor, das zwar deutlich kleiner ist als die bisherigen Räumlichkeiten im früheren Gebäude der Volksbank Nordschwarzwald in Tumlingen. Die Volksbank hat bedarfsgerechtere Räume in der Filiale der ehemaligen Sparkasse in Tumlingen bezogen und verkauft das insgesamt zu große Gebäude. "Wir durften fünf Jahre das Büro in Tumlingen kostenfrei nutzen", zeigte sich die Vorsitzende dankbar.

Daher musste sich der Hilfsverein nach einem neuen Domizil für Einsatzleiterin Christa Ruoß umsehen. Vorsitzende Erika Burkhardt: "Ich bin froh, dass wir dieses Büro im Rathaus Hörschweiler einrichten können. Auch Räume des ehemaligen Kindergartens Hörschweiler können genutzt werden." Am neuen Standort stehen jetzt sanitäre Anlagen zur Verfügung. Der Verein zahlt nur die Nebenkosten wie Wasser und Strom an die Gemeinde laut der Satzung für Vereinsrichtlinien. Das sind 15 Euro monatlich.

Steigender Bedarf

Aus beruflichen Gründen gibt Susanne Kübler ihr Amt als stellvertretende Einsatzleiterin auf. Daher sucht der Hilfsverein eine neue Stellvertreterin für die Einsatzleitung. Unterstützt wird die Vorsitzende durch den Vize-Vorsitzenden Peter Spang, Schatzmeister Bernd Mettler und Schriftführer Johann Tschositsch sowie weitere Vorstandsmitglieder. Bürgermeisterin Annick Grassi erklärte sich gegenüber der Presse: "Der Verein Helfende Bürger deckt viel ab. Die Helfer sind das A und O. Es funktioniert wirklich gut." Waldachtals Rathauschefin: "Gott sei Dank ist die Vorsitzende Erika Burkhardt samt der Vorstandschaft so engagiert."

Im fünften Vereinsjahr steige der Bedarf stetig, teilte die Vorsitzende mit. Von Januar bis Mai waren 22 Helfer im Einsatz und haben in durchschnittlich 264 Stunden pro Monat 29 Klienten betreut, wie Einsatzleiterin Christa Ruoß berichtet. 1769 Stunden Arbeit leisteten die Helfer im gesamten Vorjahr. Im Monat Juli sind es aktuell 32 Helfer aus Waldachtal und Umgebung, die sich um 34 Klienten in der Gemeinde Waldachtal sorgen. 240 Mitglieder zählt der Verein Helfende Bürger im Jubiläumsjahr. Die ausgebildete Industriekauffrau Christa Ruoß aus Tumlingen, die sich auch in der Seniorenarbeit engagiert, ist zu den Bürozeiten Ansprechpartnerin für alle Fragen. "Ich mache das gern", bestätigt sie.

Die Priorisierung zum Helfen steht obenan: "Wir helfen mit, dass die älteren und hilfsbedürftigen Waldachtaler möglichst lange zu Hause wohnen können", stellt Vorsitzende Burkhardt heraus. "Wir machen keine Pflege. Wir verstehen uns als eine Ergänzung zur Sozialstation." Die Praxis bestätigt, dass die meisten älteren und hilfsbedürftigen Bürger die vertraute Umgebung in der eigenen Wohnung über alles schätzen. Das ist auch das zentrale Anliegen des Hilfsvereins. Essentiell für den gemeinnützigen Verein sind die Mitarbeiter: "Die wichtigsten Personen sind die Helferinnen und Helfer", betonte Einsatzleiterin Christa Ruoß. Für ihren Dienst bekommen die Helfer neun Euro in der Stunde plus Fahrgeld. Die Hilfe wird neuerdings zu einem Stundensatz von 11,50 Euro an die Klienten berechnet. "Der Stundensatz wurde auf den Mindestlohn angepasst", erläuterte Burkhardt.

Der Verein Helfende Bürger Waldachtal sucht weitere Helfer. Erika Burkhardt: "Neue Helferinnen und Helfer sind immer erwünscht." Haushaltshilfe, Putzhilfe, Fahrdienste zur Grundversorgung und zu Ärzten sowie Gartenarbeit sind die Hauptaufgaben der Helfer. Das Büroschild wird aktualisiert und bald soll ein neuer Flyer mit den Angeboten des Hilfsvereins aufgelegt werden. Helfende Bürger plant für Donnerstag, 6. September, um 19 Uhr ein Helferfest in der Hütte des Schwarzwaldvereins auf dem Schellenberg. Eine Schulung "Häusliche Betreuung in der Altenhilfe in Waldachtal" kann der Hilfsverein in Kooperation mit der katholischen Landfrauenbewegung der Erzdiözese Freiburg und AOK-Pflegekasse für den Zeitraum Oktober 2018 bis April 2019 anbieten.

Praktische Erfahrungen

Das Ziel ist, den Teilnehmern Grundkenntnisse und praktische Erfahrungen für die Betreuung, Pflege und den Umgang mit älteren Menschen zu vermitteln. Der Austausch über eigene Erfahrungen und das persönliche Gespräch mit anderen in der Gruppe soll auch Pflegenden helfen, mit ihren eigenen psychischen Belastungen in dieser Situation besser umzugehen. Die Qualifizierung umfasst 18 Abende. Die Schulungen beginnen am 18. Oktober in den Räumen des früheren Kindergartens im Rathaus Hörschweiler und finden jeden Donnerstag um 19 Uhr statt. Die Kosten trägt die AOK-Pflegekasse. Jeder Teilnehmer erhält ein Zertifikat. Vorsitzende Burkhardt bekräftigt die Wichtigkeit dieser Qualifizierung für den Hilfsverein: "Die Schulungen sind für die Krankenkassen-Zulassung notwendig." Anmeldungen zur Schulung werden an das Büro des Hilfsvereins erbeten. Neue Fördermitglieder sind stets willkommen. Der Jahresbeitrag für Einzelmitglieder und Familien beträgt 15 Euro und für fördernde Mitglieder und Firmen 50 Euro.