Kommunales: Vereine sollen nur zehn Prozent mehr für Nutzung von Sälen bezahlen

Waldachtal-Salzstetten. Die Waldachtaler Gemeindeverwaltung strebt eine Änderung der Benutzungsordnung und die Erhöhung der Benutzungsentgelte um 50 Prozent für die Gemeindesäle in allen Teilorten in Waldachtal an.

Ortsvorsteher (OV) Wolfgang Fahrner lud diesbezüglich die Vertreter der Vereine zu einer Vereinsbesprechung ein. In der öffentlichen Sitzung des Ortschaftsrats Salzstetten ging Fahrner auf die Ergebnisse der Gespräche ein. Die prozentuale Höhe der Entgeltanpassung sei für die Vereine nicht nachvollziehbar gewesen, teilte er dabei seinem Gremium mit. Auch die Regelung über den Nachreinigungsaufwand werde von vielen Vereinen sehr kritisch gesehen. Die Regelung sieht unter anderem vor, die Nachreinigungskosten für Gemeindesäle auf einen festen Betrag von 25 Euro je Stunde ab einer angefangenen halben Stunde festzulegen. Dieser Stundensatz entspreche nahezu dem kostendeckenden Personalaufwand der Gemeinde. Hierbei würden dem Mieter zusätzliche Verwaltungsgebühren von 15 Euro für die Rechnungserstellung der Nachreinigung auferlegt.

Viele der Vereine fragen sich daher, ob auf dieser Basis eine Anmietung noch möglich sei, sagte Fahrner und konfrontierte die Gemeindeverwaltung mit der Frage: "Wer entscheidet denn über den Umfang der Nachreinigung?" Die Antwort auf diese Frage steht derzeit noch aus. Sigrid Luger bemängelte vor allem die Verwaltungsgebühr von 15 Euro, die beim Erstellen der Rechnung anfallen soll.

Die Räte waren sich darin einig, dass bei den Kosten zwischen Vereinen und Privatpersonen unterschieden werden müsse. Fahrner begründete dies anhand eines Beispiels: Der Adventsnachmittag des Harmonika-Vereins sei eine kulturelle Veranstaltung, die keinen wirklichen Gewinn abwerfe. "Die sind froh, wenn sie auf null rauskommen", verdeutlichte der OV. Bei einer Erhöhung von zehn Prozent seien die Mehrkosten für die Vereine noch durch eine geringfügige Anpassung über die Eintrittspreise der Veranstaltungen gerade noch durchführbar. "Bei 50 Prozent ist das einfach nicht mehr möglich", stellte Fahrner fest. "Bei solch einer gewaltigen Erhöhung bleiben dann auch die Bürger weg", warf Klaus Kreidler ein, der sich für eine Staffelung der Preise aussprach. Roger Ganszki gab zu bedenken, dass sich das Interesse der Privatpersonen zukünftig auf andere Mietobjekte verlagern wird. "Der Förderverein ›Aktiv‹, das Salzstetter Schlössle und die Kirchengemeinde bieten nämlich auch Räumlichkeiten an", verdeutlichte Ganszki. Auf Fahrners Vorschlag stimmte das Gremium dem Kompromiss zu, die Kosten für Vereine um zehn Prozent zu erhöhen und dass im Falle einer Nachreinigung den Vereinen keine Verwaltungsgebühr auferlegt werden soll.

Für Gemeindemitglieder einigte sich der Ortschaftsrat auf eine Anpassung der Entgelte um 20 Prozent während externe Privatpersonen künftig mit 50 Prozent zur Kasse gebeten werden sollen. Dem Passus, in dem die Kosten der Nachreinigung geregelt sind, stimmte das Gremium in der von der Finanzverwaltung der Gemeinde vorgelegten Form nicht zu.