Pächter Berg aus Cresbach ist bereit, anfallende Kosten wie Strom, Wasser und Abwasser selbst zu tragen

Von Eberhard Wagnerund Jasmin Lakner

Waldachtal-Salzstetten. Nachdem das Schlachthaus in Hörschweiler bereits endgültig nach dem Beschluss des Gemeinderats vom 24. März geschlossen ist, erhält das Schlachthaus Salzstetten noch eine Galgenfrist. Die Räume sollen künftig an den Interessenten Markus Berg aus Cresbach verpachtet werden. Berg gilt als einziger, regelmäßiger Nutzer des Schlachthauses Salzstetten.

Im Gemeinderat am vergangenen Dienstag gab es dafür jede Menge Für und Wider: Einige Gremiumsmitglieder werfen ein, dass sich die Räume in einem guten Zustand befinden und zu schade sind, um vor sich hin zu "gammeln", wie etwa Rat Friedrich Gerhardt bemerkte. Rat Franz Schweizer warf ein, dass die laufenden Kosten auch trotz Pacht nicht gedeckt werden können. "Damit würde die Gemeinde einzelne Personen bezuschussen."

Fakt ist, dass die Gemeinde in der Vergangenheit jede Schlachtung bezuschussen musste: Im Jahr 2014 betrugen die Kosten des Schlachthofes 12 029 Euro (Unterhaltung, Bewirtschaftung und Abschreibung), die Einnahmen aus den Schlachtungen hingegen nur 1474 Euro.

Auch wenn Berg bereit wäre, mehr als 120 Euro zu zahlen, befürchten einige Räte: "Das reicht dennoch nicht aus, um die Kosten zu decken."

Dieser konstatierte jedoch: "Ich bin bereit, alle anfallenden Kosten wie Strom, Wasser, Abwasser zu tragen."

Auch bei eventuell anstehenden Unterhaltungskosten wolle er selbst Hand anlegen, wie er versichert. Bei Ausfall eines Gerätes werde Berg dieses reparieren lassen. In einem Probejahr soll nun ermittelt werden, ob eine Verpachtung an Berg funktionieren kann. Dazu muss nun ein entsprechender Pachtvertrag erarbeitet werden, in dem alle einzelnen Punkte bezüglich der Pacht und der anfallenden Unterhaltskosten geregelt werden. Damit die tatsächlichen Kosten auch ermittelt werden können, schlug Rat Björn Klose eine Probeschlachtung vor, bei der die Zähler von Wasser und Strom explizit ausgelesen werden sollen. "Wenn der Pächter die Räume nutzt, verwaltet und pflegt, ist das für beide Seiten gut", hielt Gerhardt fest. Auf Anfrage von Rat Thomas Schittenhelm erklärte sich Berg auch bereit, anderen Landwirten das Schlachthaus zur Verfügung zu stellen.