Große Ehrungen beim katholischen Kirchenchor Salzstetten: Diakon Wilhelm Pöndl (von links), Chorleiter Christoph Schmitz, Rosa Spohn, Eduard Singer, Helene Kohlmus, Vorsitzender Egon Essig Fotos: Maier Foto: Schwarzwälder Bote

Ehrungen: Katholische Kirche dankt Rosa Spohn, Helene Kohlmus und Eduard Singer für ihren Dienst um die Musica Sacra

Der katholische Kirchenchor Salzstetten wurde zu ihrem Lebensinhalt: Drei Urgesteine des Chores, die es insgesamt auf eine unglaublich Zahl von 205 Jahren Chorgesang bringen, sind jetzt für ihre außerordentlich lange Zugehörigkeit ausgezeichnet worden.

Waldachtal-Salzstetten. Eine feierliche Maiandacht bot den passenden Rahmen für besondere Ehrungen von drei Aktiven des katholischen Kirchenchors, die für Singen im Chor schon ein biblisches Methusalem-Alter erreicht haben. Geehrt für 75 Jahre im Dienst der Musica Sacra wurde die 90-jährige Rosa Spohn (Alt-Stimme). Die 84-jährige Helene Kohlmus (Alt) singt seit 70 Jahren im Kirchenchor und der 74-jährige Eduard Singer (Bass) seit 60 Jahren.

Diakon i.R. Wilhelm Pöndl überreichte unter großem Beifall der Gläubigen die Ehrenbriefe des Cäcilienverbandes und von Bischof Gebhard Fürst. Den langjährigen Aktiven sprach der Gottesdienstleiter gebührenden Dank und Anerkennung aus und wünschte Gottes Segen. Die Jubilare hätten den größten Teil ihres Lebens zur Ehre Gottes gesungen. Diakon Pöndl lobte auch die zuverlässige Arbeit von Chorleiter Christoph Schmitz und von Vorstand Egon Essig. Mit den Grüßen des Cäcilienverbandes händigte Essig für den Kirchenchor auch besondere "Herztropfen" an die Jubilare aus. Gegenüber unserer Zeitung bezeichnete er die Dienstälteste, Rosa Spohn, als "großes Vorbild".

Egon Essig, der Vorsitzende des Kirchenchores, beziffert die aktuelle Zahl auf 26 Sängerinnen und Sänger. Etwa ein Dutzend Sängerinnen bilden den Frauenchor, der musikalisch von Elke Kreidler und Bettina Moster geleitet wird. Der Kirchenchor und der Frauenchor der Katholischen Kirchengemeinde möchte sich verjüngen, da sich schon in den kommenden Jahren altersbedingte Probleme auftun.

Neue Sänger willkommen

Neue Sängerinnen und Sänger sind willkommen. Ansprechpartner sind Egon Essig für den Frauenchor und Ella Reitz für den Frauenchor sowie alle Chormitglieder. Wer Interesse hat, kann auch unverbindlich zu den Singstunden in das katholische Gemeindezentrum kommen. Der Kirchenchor trifft sich wieder am Freitag, 24. Mai, um 20 Uhr. Kirchen- und Frauenchor wechseln sich freitags wöchentlich in den Proben ab.

Als Anhänger der Medjugorje-Bewegung wies Pöndl auf die Entwicklungen in diesem Marienwallfahrtsort in Bosnien-Herzegowina hin und schlug eine Brücke zur Maiandacht in Salzstetten, in welcher die Katholiken besonders die Gottesmutter anrufen: "Maria weist hier den Weg, dass wir alle ans Ziel kommen." Wo der Himmel die Erde berührt: Seit 1981 ist Medjugorje ein beliebter Wallfahrtsort der Katholiken, wo die "Muttergottes von Medjugorje" eine Reihe von Erscheinungen der Jungfrau Maria vor sechs einheimischen Kindern gezeigt hat, die bis heute andauern. Die Gottesmutter sei "die Königin des Friedens". Der Wallfahrtsort Medjugorje, dies teilte Diakon Pöndl mit, sei jetzt am Muttertag 2019 von Papst Franziskus anerkannt worden. Jetzt erlaubt die Katholische Kirche offizielle Wallfahrten nach Medjugorje, einem ethnisch homogenen kroatischen Dorf mit mehr als 2300 Einwohnern.

Wegen den laufenden Renovierungsarbeiten für die Orgel gestaltete der katholische Kirchenchor in besonderer Weise die sonntägliche Maiandacht im Altarraum in der St. Agatha-Kirche. Unter der Leitung von Christoph Schmitz, der auch auf der Gitarre begleitete, intonierten 22 Vokalisten einfühlsam das "Ave Maria" von J. B. Tresch. Für das Lied "Salve, sei gegrüßt Maria" komponierte der Salzstetter Chorleiter Schmitz 2003 selbst die Musik und schrieb 2015 den Chorsatz. "Sei gelobt Herr Jesus Christ" lautete das Loblied des österreichischen Komponisten Anton Reintaler (*1950). Dem Stück "Jesus, du bist hier zugegen" liegt Musik von 1768 aus Luxemburg und Text aus Mainz zugrunde. Vertraut klangen die Grüssauer Marienrufe "Mutter Gottes, wir rufen zu Dir" zur Marien-Litanei. Der Gottesmutter widmete der Kirchenchor den Satz "Mutter Maria" von Johannes Ganz. Der Chor ließ mehrstimmig geistliche Chorliteratur erklingen und bekam viel Beifall. Bei der feierlichen Maiandacht wurde der Eucharistische Segen erteilt.