Traditionsfest: Sänger begrüßen Festbesucher mit "Rock mi" / Kinder schmücken Maibaum / Einst wurde der Baum sogar bewacht
Beim gut besuchten Maibaumfest auf dem Rathausplatz in Hörschweiler schmückten die Kinder den Maibaum mit farbigen Bändeln – das ist hier eine Besonderheit.
Waldachtal-Hörschweiler. Mensch und Technik stellten unter der Regie von Bernd Müller das 18 Meter hohe Mai-Symbol auf: Jeremias Müller setzte seinen Traktor ein. Der einheimische Förster Jeremias Müller, Bachelor seines Fachs und auf dem Weg zum Master, hatte die Fichte im Hörschweiler Wald ausgesucht. Bestens bewirtet wurden die zahlreichen Besucher am Vorabend des Maifeiertages von der Dorfgemeinschaft Hörschweiler, die inzwischen 80 Mitglieder zählt, und von Ortschaftsräten.
Musikalisch begrüßte der Gesangverein Harmonie Tumlingen-Hörschweiler-Cresbach den Wonnemonat mit "Grüß Gott, du schöner Maien". Im "Sängergruß" ließen sie mit Chorleiter Benjamin Schaber das schöne Waldachtal hochleben. Als Überleitung zum geselligen Teil durfte das Weinlied "Ein Jahrgang" nicht fehlen. Die 18 Vokalisten überraschten die Zuhörer mit der Premiere von "Rock mi – Wenn der Maibaum wieder am Dorfplatz steht". Der Männerchor wählte die Version von "voXXclub", einer Band der "Neuen Volksmusik". Das Original ist von den "Alpenrebellen". So bekam auch Waldachtal seinen rockigen Alpen-Beat.
"Die Kinder sind begeistert, dass sie involviert sind und den Maibaum schmücken dürfen", sagte Ortsvorsteherin Elisabeth Enderle. Sie lobte die Jahrzehnte lange Tradition und dass sich die Leute so zahlreich beteiligen und der Gesangverein Frühlingslieder singt. Ideal sei es, so Enderle, wenn wie dieses Jahr auch das Wetter mitspiele. Dieter Fischer, Vorsitzender des Fördervereins Dorfgemeinschaft Hörschweiler, erzählte unserer Zeitung, dass die Tradition des Maibaumaufstellens viele Jahrzehnte zurückreiche. Früher habe das immer die Freiwillige Feuerwehr organisiert. Er selbst sei schon 50 Jahre bei der Feuerwehr. Und diese Tradition sei schon in der Zeit davor gepflegt worden. Fischer wusste noch von Zeiten, als der Maibaum in Hörschweiler bewacht worden sei.
Bürgermeisterin Annick Grassi als Schirmherrin meinte zum Fest in ihrer Heimatgemeinde Hörschweiler und zu den Maifesten in der Gemeinde Waldachtal: "Fünf Maifeste sind eine schöne Sache für eine so kleine Kommune. Das ist eine tolle Tradition." Sie fand es gut, dass sich noch Leute finden, die den Maibaum aufstellen und Feste organisieren.
