Brigitte "Conny" Klink hat ein Zimmer nur für ihre Puppen – mittlerweile sind es 256. Dazu gesellen sich 186 Bären. Fotos: Straub Foto: Schwarzwälder-Bote

Brigitte "Conny" Klink aus Salzstetten hat ein besonderes Hobby / Sie stellt Puppen und Teddys her / Ihre Originale verkauft sie nicht

Von Lena Straub

Waldachtal-Salzstetten. Schon seit sie ein Kind war, sind Puppen ihre Leidenschaft. Brigitte "Conny" Klink hat 256 Puppen und 186 Bären in ihrer Sammlung. Viele von ihnen hat sie selbst gemacht.

Alles ist bunt dekoriert, vor allem Gestricktes dominiert. "Dieses Jahr hat sie sich schwer zurückgehalten mit der Deko", erklärt Brigitte Klinks Ehemann Rudolf mit einem Schmunzeln und verweist auf die Osterdeko, die die einzelnen Räume ziert. Er sieht die Sammelleidenschaft seiner Frau inzwischen gelassen. Ab und an weist er sie in die Schranken, wenn sie wieder ein besonderes Stück auf dem Trödelmarkt entdeckt hat. "Das Haus ist voll", sagt er dann.

Denn nicht nur Puppen und Teddys sammelt die Salzstetterin. Auch allerlei Puppenwagen, Töpfe und sonstige alte Gegenstände kann Brigitte Klink ihr Eigen nennen. Zudem macht sie auch viel selbst. Sie ist Mitglied des Strickklubs in Salzstetten und macht viele kleine Dekogegenstände für Freunde und Bekannte. Sie zeigt Korken, die sie umhäkelt hat und so zu bunten Fliegenpilzen und kleinen Heinzelmännchen umgestaltet hat.

"Wenn ich irgendwo etwas Neues sehe, dann will ich das sofort ausprobieren." Dann packt die 68-jährige Brigitte Klink der Ehrgeiz. Sie stürzt sich in die Häkel-, Näh, oder Strickarbeit und macht dann oft viel zu viel. "Dann ist irgendwann die Luft raus und ich höre damit auf."

Bei den Bären und Puppen ist dies allerdings nicht so. Denn Puppen faszinieren die gelernte Friseurin schon seit ihrer Kindheit. Damals hatte sie nur eine Puppe, denn alle anderen musste sie den Kindern einer ärmeren Familie geben, die nach dem Krieg von Schlesien gekommen waren und nichts mehr hatten.

"Ich habe geschworen, dass meine Töchter so viele Puppen bekommen würden wie sie wollen", sagt sie und fügt dann an: "Dann habe ich drei Buben bekommen." Die Sache mit den Puppen war dann erst mal auf Eis gelegt. Generell wurde Brigitte Klink nicht so richtig warm mit der Handarbeit. "Ich habe immer gesagt: ›Ich kann das nicht‹ – dabei ging es eher um das Wollen." Ihre Nachbarin und Freundin Gabi Söll brachte sie dann auf die Idee mit den Puppen.

Die beiden Frauen besuchten Anfang der 1990er-Jahre einen Kurs der Volkshochschule. "Am Anfang hab ich dann immer Schweizer Stoffpuppen gemacht, die sind nicht so teuer wie Porzellanpuppen." Denn die Sache mit den Puppen ist ein kostspieliges Hobby. Bei einer Porzellanpuppe können schon mal 500 Euro zusammenkommen, erklärt sie. Denn die Arbeitsmaterialen haben ihren Preis.

Echthaarperücken anstelle von Kunsthaar, Glasaugen statt welche aus Plastik – "da kommt einiges zusammen." Außerdem verlange das Porzellan noch mehrere Brenndurchläufe, damit es die richtige Festigkeit und Farbe bekomme. Elf Porzellanpuppen hat sie selbst gemacht. Dazu näht sie auch die ganzen Kleider der Puppen, denn früher hat sie in einer Näherei gearbeitet. Dafür kann der Stoff dann auch mal 70 Euro kosten – "ich kaufe einer Puppe Schuhe für 45 Euro und meine eigenen haben 20 Euro gekostet", sagt sie lachend.

Obwohl Leute schon oft ihre Puppen kaufen wollten, ist sie da stur. "Ich habe auch schon welche im Auftrag gemacht, aber meine Originale gebe ich nicht her." Ein Zimmer hat ihr Mann damals extra für sie umgebaut. Es ist voller Puppen und Teddys. Nur etwa zwei Meter freie Fläche ist noch übrig, dann regieren die Puppen. Sie sitzen an Tischen wie zur Tee-Party oder in Puppenwagen. Bald will sie neue Regale anbringen, damit alles ordentlicher aussieht und alles besser in den Raum passt.

Zur Zeit hat sie ein neues Hobby. Sie geht auf Reisen. "Jetzt bin ich noch gesund, da will ich noch was von der Welt sehen." Im Juni steht dann eine Rundreise durch Schottland an. Aber bald packt sie sicher auch wieder die Lust, ein neues Unikat zu basteln – sei’s Puppe oder Teddy.