Der Wahl-O-Mat informiert über die Parteien bei der Landtagswahl Foto: bpb

Wahl-O-Mat ab sofort online: Inwieweit stimmen die Thesen der Parteien mit eigenen Überzeugungen überein?

Oberndorf - Die Parteien buhlen bereits kräftig um Wählerstimmen. Viele Bürger haben bereits eine Präferenz für eine Partei, manche entscheiden sich erst in der Wahlkabine. Inwieweit die Thesen der Parteien mit eigenen Überzeugungen übereinstimmen, kann man mit dem Wahl-O-Mat der Bundeszentrale für politische Bildung testen.

Woher kommt der Wahl-O-Mat?

Seit 2002 gibt das Tool Wahlhilfe für Unentschlossene und zeigt, mit welcher Partei man am ehesten auf einer Linie liegt. Es kommt bei Bundestags-, Landtags- und Europaparlamentswahlen zum Einsatz. Erfunden wurde der "StemWijzer" in den Niederlanden. In Deutschland wurde er bis heute rund 44 Millionen Mal genutzt.

Vor der Wahl trifft sich ein Team aus Jungwählern, Wissenschaftlern und Redakteuren. Sie stellen 38 Thesen auf, die anschließend von den Parteien beantwortet  und begründet werden können.

Wie funktioniert er?

Das Programm fragt die Meinung der Nutzer zu Themen wie Bildung, Asylpolitik und Tempolimit ab. Diesen kann man entweder zustimmen, sie ablehnen, neutral finden oder überspringen. Auch die Parteien haben ihre Stellungnahmen zu diesen Fragen abgegeben. Nachdem man seine Meinung zu allen Thesen abgegeben hat, vergleicht der Wahl-O-Mat die Antworten mit den Stellungnahmen der ausgewählten Parteien. Für ein genaueres Ergebnis kann man Themen hervorheben, die einem besonders wichtig sind.

Das Ergebnis kann dann mit bis zu acht Parteien verglichen werden. Die Auswahl der Parteien kann beliebig oft verändert werden, ohne dass die Fragen dafür erneut beantwortet werden müssen. Dabei werden auch die Ziele der Partei kurz dargestellt.

Was sagt das Ergebnis aus?

Der orangene Balken zeigt die prozentuale Übereinstimmung der eigenen Antworten mit den Stellungnahmen der Parteien. Je höher der Wert, umso mehr Aussagen der Partei gleichen der eigenen. Über die Nähe der Parteien zueinander sagt das jedoch nichts aus, da die Übereinstimmungen in verschiedenen Themengebieten liegen können. Im Detail kann man sich jede Antwort und die entsprechende Stellungnahme der jeweiligen Partei noch einmal ansehen. Dabei werden auch die Meinungsunterschiede klar.

Soll ich wählen, was der Wahl-O-Mat mir anzeigt?

Die Macher sehen den Wahl-O-Mat ausdrücklich nicht als Wahlempfehlung. Auf ihrer Internetseite schreiben sie: "Ihre Entscheidung für oder gegen eine Partei sollten Sie daher in keinem Fall allein von Ihrem Wahl-O-Mat-Ergebnis abhängig machen." Es sei besser, sich die Stellungnahmen zu den Thesen anzuschauen. Denn auch hier steckt der Teufel häufig im Detail. Die Parteien fordern etwa einen unterschiedlich hohen Mindestlohn oder verschiedene Tempolimits auf Autobahnen. In den Begründungen findet man zudem Hinweise auf extremistische Parteien vom linken oder rechten Parteienspektrum.

Zudem lohnt es sich, auch die Argumente der Parteien zu bestimmten Thesen anzuschauen. Möglicherweise lässt man sich in dem ein oder anderen Punkt noch überzeugen. Die 38 Thesen sind zudem nur ein Ausschnitt der umfangreichen Parteiprogramme, weitere Informationen liefern etwa die Internetauftritte der Parteien. Denn nicht zuletzt soll der Wahl-O-Mat auch dazu anregen, sich weiter mit (landes-)politischen Themen auseinanderzusetzen.

Hier geht es zum Wahl-O-Mat für die Landtagswahl 2016: