Die Politikwissenschaftlerin Carla Riese wohnt derzeit in Leipzig, stammt aber aus Gutach. Foto: Störr

Der Antifeminismus ist als Gefahr für die Demokratie in der Bevölkerung noch nicht angekommen. Das sagte die Politikwissenschaftlerin Carla Riese bei ihrem Vortrag in Hausach.

Das Vortragsthema stieß auf großes Interesse, der Versammlungsraum im Mostmaierhof war voll besetzt. „Warum mir das Thema so wichtig ist: Im Gesamtdiskurs ist der Antifeminismus immer wichtiger geworden“, erklärte Carla Riese zunächst. In der Bevölkerung werde das Thema aber weniger gefährlich als beispielsweise der Rechtsextremismus wahrgenommen. In der Unterscheidung von Sexismus, Misogynie (Frauenfeindlichkeit) und dem Antifeminismus stellte die Politikwissenschaftlerin die Merkmale heraus. Beim Antifeminismus finde sich beispielsweise eine gezielte Opposition zu politisch handelnden Frauen, die in ihrem feministischen Verständnis für die Gleichbehandlung und Gleichberechtigung der Geschlechter stehen würden. „Dem Antifeminismus dient die Biologie als Rechtfertigung männlicher Privilegien und der Diskriminierung von Frauen“, erklärte Riese. Es gelte eine antimoderne Weltanschauung, die für den Erhalt patriarchaler Strukturen kämpfe.